Drei Jahre nach dem spektakulären Guerrilla-Start von ProQuote trafen sich am Samstag mehr als 70 Journalistinnen in Hamburg, um Bilanz zu ziehen.

Unter ihnen viel weibliche Prominenz, wie etwa die Chefredakteurin der Vogue, Christiane Arp, die neue Innnenpolitik-Leiterin des NDR, Anja Reschke oder Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau. ProQuote Medien hatte pünktlich wieder den Frauenmachtanteil in acht Leitmedien gemessen – bei sieben zeigen sich Steigerungen, „Zeit“, „Bild“ und der „Spiegel“ haben sich dabei im Vergleich zu 2012 am stärksten entwickelt (Zahlen siehe Anhang). Vereinsmitglied Anja Reschke brachte drei Jahre Engagement für mehr Entscheiderinnen in den Medien so auf den Punkt: „ProQuote als Bewegung wirkt. Die Frage: ,Was ist denn mit einer Frau für den Posten?‘ wird jetzt in jeder Besetzungsrunde gestellt.“

Dietmar Pieper, Ressortleiter der Sonderthemen beim SPIEGEL und Vereinsmitglied der ersten Stunde, erinnerte die Versammelten in einer Keynote daran, dass der Weg zum Ziel noch weit sei. Wie weit, das dokumentierte ein Bericht des Medium Magazins über die digitale Zukunft bei der Süddeutschen, die danach offenbar nur Männer gestalten sollen. „Der Aufbruch der SZ wirkt wie aus der Serie ,Mad Men‘ aus dem New York der 1960er Jahre“, so Pieper. Juliane Leopold, Chefredakteurin von „Buzzfeed Deutschland“, ermunterte die jungen Kolleginnen, aktiv zu werden. Leopolds Erfahrung: „Viele Nachwuchsjournalistinnen ziehen es immer noch vor, für Print oder audiovisuelle Produkte zu arbeiten.“

 Und hier geht‘s zum aktualisierten „Kamelerennen der Leitmedien“:

www.pro-quote.de/kamelerennen/

 Und hier geht‘s zu den Fotos vom Netzwerktag in Hamburg:

http://www.pro-quote.de/erste-eindruecke-vom-netzwerktreffen-in-hamburg/