Warum ist eine Frauenquote immer noch relevant?

Harte Fakten: Auswertung der Impressen

Wenn wir eines können, dann zählen. Regelmäßig erheben wir Zahlen zu Redaktions-, Chefredaktions- und Verlagsleitungen.

Regionalzeitungen

Erschreckend, aber wahr: 95 Prozent der Chefredakteure von 100 Regionalblättern sind Männer. Unsere interaktive Karte beweist es!

Regionales in Männerhand – zur Karte

Überregionale Medien

Acht Print- und acht Online-Zeitungen zählen wir regelmäßg aus. Halbjährlich wälzen wir Impressen und clicken uns durch. Machen Sie sich selbst ein Bild!

Zu den aktuellen Zahlen

So fing alles an…

Die erste Zählung vor 5 Jahren hatte es in sich. Wir legten offen, wer in den Redaktions- und Verlagsleitungen wirklich das Sagen hatte: Männer.

Frauenanteil 2013

Aktuelle Infos zu unseren Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit

Zu den News

Straßenumfrage

„Hätten Sie’s gewusst?“ Viele ahnen gar nicht, dass die deutsche Medienlandschaft in Männerhand ist. Aber am Ende sind dann doch die meisten für… na, erraten Sie’s?

Männermeinungen

Die Quotenfrage ist kein Frauenthema. Auch Männer möchten in einer Gesellschaft leben, die gleiche Chancen für alle bietet. Sehen Sie selbst!

Qualität kommt von Quote

Bessere Witze, mehr Vielfalt, mehr Begeisterung, mehr Inspiration. Es gibt so viele Gründe für die Frauenquote!

  • Männer fördern bevorzugt Männer.
    Die Quote ist ein Hilfsinstrument für Chefs, eingefahrene Muster zu überwinden.

  • Frauen sorgen nachweislich für mehr Effizienz in Führungsteams.
    Davon profitieren alle. Konferenzen werden kürzer.

  • Gemischte Führungsteams sind kreativer, der Kommunikationsstil verändert sich.
    Auch davon profitieren alle.

  • Frauen in Führungspositionen sind Ausdruck einer familienfreundlicheren Arbeitskultur.
    Das dient Müttern wie Vätern.

  • Das Bild der Frau in den Medien ändert sich.
    Insbesondere, wenn auch Frauen bestimmen, wie berichtet wird.

  • Mehr als 90 Prozent der Chefredakteure deutscher Tageszeitungen und die meisten Entscheider in TV- und Hörfunksendern sowie Online-Redaktionen sind Männer. Die Quote gleicht diesen Missstand aus.

  • In den Führungspositionen sitzen nicht die Besten der Branche, sondern die Besten aus den Buddy-Netzwerken.
    Erst die Quote schafft echten Wettbewerb.

  • Die Quote modernisiert die Führungskultur. Sie beendet die Herrschaft der Lauten.

  • Trotz Selbstverpflichtung zur Frauenförderung hat sich in den vergangenen zehn Jahren wenig verbessert.
    Jetzt hilft nur noch die Quote, die gläsernen Decken zu sprengen.

Statements aus der Politik

Meinungen aus den Parteien

Die Frauenquote ist ein politisch hochsensibles Thema. Mitglieder der Parteien haben uns verraten, was sie über die Quote denken.

Ursula von der Leyen
Ursula von der LeyenStellvertretende CDU-Vorsitzende
„Frauen sind zwar nicht besser als Männer, aber sie sind anders. Sie analysieren anders, bringen ganz eigene Sichtweisen und Erfahrungen ein. Heterogen besetzte Spitzengremien ermöglichen breitere Diskussionen und differenziertere Entscheidungen. Das gilt für die Verwaltung, das gilt für die Wirtschaft allgemein und sicher auch für die Medien. Wer heute noch Monokulturen pflegt, läuft immer ein hohes Risiko, falsche Richtungsentscheidungen zu fällen und morgen vom Markt zu verschwinden.“ (Foto: CDU/Laurence Chaperon)
Katrin Göring-Eckardt
Katrin Göring-EckardtFraktionsvorsitzende von Bündnis '90/Die Grünen
„Mit mehr Frauen in den Führungsetagen kommen wir zu mehr Qualität und Vielfalt – das gilt für Aufsichtsräte und Vorstände wie Chefredaktionen‎ gleichermaßen. In diesem Sinne unterstützen wir ausdrücklich das Anliegen von Proquote. Wäre das nicht auch eine gute Idee derzeit für ‎den ‚Spiegel‘?“ (Foto: S. Kaminski)
Peer Steinbrück
Peer SteinbrückSPD
„Es muss sich endlich ändern, dass Frauen im Laufe ihrer Karriere an die gläserne Decke stoßen – sowohl in den Medien, als auch in anderen Branchen. Es ist nicht nur ungerecht, dass Frauen ab einem bestimmten Punkt nicht weiter in Leitungspositionen aufsteigen, wir können es uns auch ökonomisch nicht leisten. In der Medienlandschaft ist es zudem problematisch, denn ein differenziertes Meinungsbild generiert sich nicht von selbst! Wenn sich von selbst nichts bewegt in den Chefetagen, brauchen wir eine verbindliche Festschreibung.“ (Foto: SPD)
Diana Golze
Diana GolzeDIE LINKE, Ministerin des MASGF Brandenburg
„Die Linke kann, will und fordert die Frauenquote. Schluss mit unverbindlichen Selbstverpflichtungen der Herrenclubs. Wir kämpfen für eine gesetzliche Regelung, um Frauen in Führungspositionen angemessen zu repräsentieren. Darum fordern wir eine Quote von 40 Prozent ab 2018 und 50 Prozent ab 2023.
Wir wissen aber auch, dass Frauen nicht nur in den obersten Führungsetagen benachteiligt sind, sondern auf allen Hierarchieebenen der Arbeitswelt. Die Frauenfrage ist die soziale Frage unserer Zeit, und sie wird männlich, also von Männern zu wenig gestellt, also man(n)gelhaft beantwortet.“ (Foto: Die Linke)
Rainer Brüderle
Rainer BrüderleFDP
Wir setzen uns dafür ein, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen steigt. Das ist auch eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Dass hier einzelne Branchen und Bereiche weiter sind als andere, ist sicher Ansporn, besser zu werden. Ob die „Vierte Gewalt“ als männerdominierte Gewalt zukunftsfähig Ist? Über die Zukunftsfähigkeit entscheidet nicht die Politik, sondern die Branche und ihre Kunden selbst.
Anke Domscheit-Berg
Anke Domscheit-Bergparteilos (ehem. Piratenpartei)
„Immer noch werden Führungskräfte stark nach Stereotypen ausgewählt, die auch von Medien unverändert gepflegt werden und nach wie vor suggerieren, dass die ‚richtigen‘ Manager männlichen Geschlechts sind. (Foto: fotografa/Berlin)

Dieses beharrliche Berichten nach alten Mustern ist wohl kein Zufall, denn gerade in Politik- und Wirtschaftsmedien sind Führungsebenen einseitig männlich besetzt. Medien schaffen mächtige Bilder und beeinflussen damit Realität. In Deutschland behindern sie leider Fortschritt und Geschlechtergerechtigkeit.“