Vor fünf Monaten, am 8. März, startete ProQuote Medien e.V. die Kampagne „Schafft! Uns! Ab!“ und forderte die Verlage auf, ihren Beitrag zur Auflösung des Vereins zu leisten.

Zeit für eine Zwischenbilanz. „Wir sind total begeistert!“ sagt Vorstandsfrau Johanna Lemke mit Blick auf acht untersuchte Leitmedien. „Etliche Print-Redaktionen strengen sich wirklich an, um das Ziel der Abschaffung von ProQuote zu erreichen.“ Mindestens 30 Prozent Frauen in journalistischen Führungsjobs, dieses Ziel hatte ProQuote 2012 ausgerufen. Jetzt geht es auf die Zielgerade zu – schaffen es die Leit- und Regionalmedien, dieses Ziel bis 2017 zu erreichen? Der „Focus“ hat sich beim sogenannten „Machtquotienten“ um 3,7 Prozentpunkte gegenüber dem Stand von Februar 2016 verbessert, gefolgt von „Bild“ mit einem Zuwachs von 1,8 und dem „Stern“ mit 1,4 Prozentpunkten.

Einzig „Die Zeit“ ist in den Minusbereich gerutscht und ist im Gesamtranking mit 37,9 Prozent Frauen in Führung von Platz eins auf Platz zwei hinter der „Bild“ (38,8 Prozent) zurückgefallen. Auf Platz drei liegt der „Spiegel“ mit einem Anteil von 28,3 Prozent.

„Ein Kompliment für den Verein, aber bedauerlich in der Sache ist das Verhalten der Online-Redaktionen“, so Lemke. Der Frauenanteil in Führungspositionen ist hier mit Ausnahme von „Süddeutsche.de“ (plus 2,9 Prozentpunkte) ausnahmslos gesunken. „Wir können uns das nur so erklären, dass die Onliner ProQuote sehr, sehr toll finden und möchten, dass wir auch weiterhin mit unbequemen Aktionen Aufmerksamkeit garantieren.“

Sorge machen dem Verein die „FAZ“ und „Die Welt“. Beide Medien verringerten sowohl im Print-Bereich als auch online ihren ohnehin schon minimalen Frauenanteil – „welt.de“ schaffte sogar die 0-Prozent-Marke. „Wir können nicht davon ausgehen, dass sie das tun, um den Fortbestand von Pro Quote zu sichern“ sagt Vorstandsfrau Lemke. „Wir vermuten eher, dass sie außer ihren eigenen Publikationen nichts lesen und noch nicht von ProQuote gehört haben.“

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Querverweis: Mit dem Begriff Frauen* beziehen wir uns auf alle Personen, die sich als Frauen identifizieren oder von der Gesellschaft als Frauen gelesen werden, einschließlich Transfrauen, Intersexuellen, Nonbinary Personen und allen, die sich mit dem weiblichen Spektrum identifizieren, um die Vielfalt und Komplexität von Geschlechtsidentitäten anzuerkennen und einzuschließen.

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