Neue Studie von ProQuote Medien: Führungsfrauen in den Medien – Wie Care-Arbeit und fehlende Förderung den Weg nach oben erschweren
Berlin, 9. Oktober 2024 – In den Führungsetagen deutscher Redaktionen haben nach wie vor hauptsächlich Männer das Sagen – obwohl der Frauenanteil im Journalismus seit vielen Jahren ansteigt. Woran liegt es, dass sich die ungleiche Machtverteilung zwischen den Geschlechtern so hartnäckig hält? Und was muss geschehen, damit sich das ändert? Diese Fragen untersucht die qualitative Studie von ProQuote Medien: „Führungsfrauen in den Medien: der harte Weg nach oben“. Sie wird heute in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Studie analysiert zunächst die aktuelle Situation der Journalistinnen: Demnach geht die Schere zwischen den Karriereverläufen von Journalistinnen und Journalisten vor allem in der Altersspanne zwischen 30 und 39 Jahren auseinander. In dieser Zeit übernehmen Männer deutlich häufiger leitende redaktionelle Positionen als Frauen. Journalistinnen sind zugleich stärker in der Care-Arbeit für Kinder und Angehörige engagiert als Journalisten. Diese Erkenntnisse basieren auf quantitativen Befunden der repräsentativen Journalist*innen-Befragung „Worlds of Journalism“ des Leibniz-Instituts für Medienforschung. “Das ist das entscheidende Jahrzehnt, in dem Männer ihre Karriere ausbauen und viel zu viele Frauen zerrissen sind zwischen Job und junger Familie”, so ProQuote-Vorstandsvorsitzende Corinna Cerruti. “Die Studie zeigt, dass genau hier Verlage und Medienhäuser ansetzen sollten, wenn sie qualifizierte Frauen in Führung halten möchten: Durch konkrete Angebote wie flexibler Arbeitszeit und Kinderbetreuung und Vorbildern im Unternehmen, die zeigen, dass Care-Arbeit nicht automatisch Frauensache ist, sondern auf beide Partner verteilt wird.” Um die neuralgischen Punkte in weiblichen Karrierebiografien genauer zu untersuchen, hat das Studienteam in einer qualitativen Untersuchung 30 führende Journalistinnen aus regionalen und überregionalen Medien interviewt. Die anonymisierten Gespräche wurden anschließend softwaregestützt ausgewertet. Im Ergebnis zeigen sich deutliche Muster: So schildert ein Großteil der befragten Frauen, dass sie keinen Karriereplan verfolgt haben. Die meisten sind durch Kolleg*innen oder Chef*innen ermutigt worden, sich für eine verantwortliche Position zu bewerben. Obwohl es ihnen nicht an Selbstvertrauen für ihre Leistung mangelt, berichten viele der Journalistinnen über große Selbstzweifel, wenn es darum geht, Positionen mit Verantwortung zu übernehmen. “Diese Wahrnehmung deckt sich mit vielen Beispielen, die uns bei ProQuote Medien erreichen”, so Vorständin Edith Heitkämper, “Frauen trauen sich oft nicht, sich proaktiv auf eine Führungsstelle zu bewerben, wenn sie nicht in allen Punkten den Anforderungen entsprechen. Umso wichtiger ist es, dass Frauen im Journalismus zahlreich an die Spitze gelangen. Damit erfolgreiche Führungsfrauen in den Medien keine Exotinnen sind, sondern die Normalität abbilden.” Strukturelle Förderung, etwa durch eine kontinuierliche, systematische Entwicklung von Nachwuchsführungskräften, Frauen-Netzwerke oder Mentoring-Programme, haben die Interviewpartnerinnen kaum erhalten. Hingegen berichten sie mehrheitlich von geschlechtsspezifischen Hürden auf ihrem Karriereweg wie Problemen bei der Rückkehr nach der Elternzeit oder Sexismus am Arbeitsplatz. Zudem erweist es sich als große Herausforderung, Führungsaufgaben und Familie miteinander zu vereinbaren, auch wenn viele Medienhäuser inzwischen zeitlich und örtlich flexibles Arbeiten ermöglichen.Die Leiterinnen der Studie, Susanne Lang und Anna von Garmissen, verweisen auf eine hohe Teilnahmebereitschaft unter den angefragten führenden Journalistinnen in Print, Rundfunk und Onlinemedien: „Das Bedürfnis, die persönlich erlebten Erfahrungen zu teilen, um anderen Frauen ihre Karriere im Journalismus zu erleichtern, war in vielen Interviews deutlich zu spüren.“ Aus den Gesprächen leitet ProQuote Medien sieben Handlungsempfehlungen ab. Sie zielen darauf ab, die strukturelle Entwicklung weiblicher Führungskräfte im Journalismus, die Vereinbarkeit und die Unternehmenskultur in Medienhäusern zu verbessern. Corinna Cerruti und Edith Heitkämper von ProQuote Medien diskutieren die Ergebnisse am heutigen Mittwoch im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin mit Bundesfrauenministerin Lisa Paus, mit Bascha Mika, der ehemaligen Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, Journalismusforscherin Prof. Dr. Wiebke Loosen und Marie-Louise Timcke, Leiterin Datenjournalismus bei der Süddeutschen Zeitung. Zitate der Panelistinnen: Bundesfrauenministerin Lisa Paus: “Die Studie zeigt: Es gibt Fortschritte auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit im Journalismus. Aber auch, dass wir noch längst nicht am Ziel sind. In Redaktionen, Sendern, Verlagen verdienen Journalistinnen mehrere Hundert Euro weniger als Journalisten. Und da, wo die Entscheidungen fallen, sitzen mehrheitlich Männer am Tisch. Ich unterstütze, dass Lohntransparenz auch bei den Medien als Arbeitgeber Realität wird. Und dass Medienhäuser ihr Personal so entwickeln, dass Frauen in Führungspositionen keine Ausnahme mehr sind. Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen ist ein Beitrag zur Qualität im Journalismus. Ich bin dankbar, dass Akteurinnen wie ProQuote unermüdlich Machtstrukturen hinterfragen und Transparenz einfordern. Sorgen wir dafür, dass der Weg für die nächste Generation von Frauen in den Medien gerechter wird!“ Marie-Louise Timcke, Leiterin Datenjournalismus bei der Süddeutschen Zeitung: “Gehalt und Karrierechancen sollten von Fähigkeiten und Entwicklungspotenzial abhängen – nicht von den Reproduktionsorganen.“ Bascha Mika, ehemaligen Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau:“In deutschen Medien wird viermal mehr über Männer als über Frauen berichtet. Woran das wohl liegt? Könnte es vielleicht sein, dass sich in den Redaktionen noch immer zu viel Testosteron breit macht und Frauen die Luft zum Atmen und zum Entscheiden fehlt?“ Prof. Dr. Wiebke Loosen, Medienwissenschaftlerin Leibniz Institut für Medienforschung, Hamburg: “Es darf nicht allein die Frage des individuellen Durchsetzungsvermögens sein, ob Frauen im Journalismus strukturelle Hürden überwinden können.Die Forschung zeigt, dass diese Hürden noch bestehen. Wir sollten nicht allein den Benachteiligten die Veränderung dieser Strukturen aufbürden. Das muss im geteilten Interesse und eine Aufgabe von allen Beteiligten sein. “ ProQuote-Vorstandsvorsitzende Corinna Cerruti: „Seit zwölf Jahren kämpfen wir dafür, Frauen in den Medien sichtbarer zu machen und besser zu vernetzen. Es ist 2024 – doch statt Fortschritt sehen wir Rückschritte. Das muss sich ändern! Wer an den Schalthebeln der Macht sitzt, kann die Weichen für echte Gleichberechtigung stellen. Nur durch moderne Führungskultur, flexible Arbeitszeitmodelle und echte Vielfalt in den Chefetagen wird der Journalismus die Gesellschaft in ihrer ganzen Breite repräsentieren.” Ein PDF der 60-seitigen Studie steht ab sofort zum Download auf www.pro-quote.de/studien/ zur Verfügung. Die Studie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell gefördert. Über ProQuote Medien: Der gemeinnützige Verein besteht aus Journalist*innen, Medienschaffenden und Unterstützer*innen. Gegründet wurde er 2012, um die Sichtbarkeit von Frauen in den Medien zu erhöhen. Heute setzt sich ProQuote Medien dafür ein, nicht-männliche Perspektiven im Journalismus abzubilden – für eine vielfältige Medienlandschaft, eine gerechte Machtverteilung im Journalismus und mehr Frauen an der Spitze.
Neue Studie von ProQuote Medien, Einladung zur Pressekonferenz am 9. Oktober, 14 Uhr
ProQuote Medien stellt in Anwesenheit von Bundesfrauenministerin Lisa Paus neue Ergebnisse der Studie vor. „Führungsfrauen in den Medien: Der harte Weg nach oben„Eine qualitative Studie weiblicher Karrierebiografien im Journalismus. Wie ist Frauen der Weg an die Spitze von Redaktionen oder einzelnen Ressorts und Abteilungen in Medienhäusern gelungen? Mit welchen Hindernissen waren und sind sie konfrontiert? Und welche Motivation haben sie, eine Führungsposition und die damit verbundene Verantwortung zu übernehmen? Diese Fragestellungen stehen im Zentrum dieser qualitativen Studie. Präsentation der Studie: Anna von Garmissen, Susanne Lang Die Ergebnisse werden anschließend diskutiert von Moderation: Leonie Schwarzer, RBBAnmeldung unter: presse@pro-quote.de
Frauenmachtanteile in Deutschlands Leitmedien erstmals seit zehn Jahren rückläufig
Die Entwicklung der Geschlechtergerechtigkeit innerhalb deutscher Leitmedien ist ins Stocken geraten: In der aktuellen Zählung der journalistischen Führungspositionen erreichen die neun vom Verein ProQuote Medien regelmäßig ausgewerteten Redaktionen einen durchschnittlichen Frauenmachtanteil von 38,7 Prozent. Im Februar dieses Jahres lag der Mittelwert des Panels noch bei 39,5 Prozent. Damit ist er erstmals seit zehn Jahren gesunken. Die Trendumkehr hatte sich bereits in den vergangenen Untersuchungen angedeutet, bei denen teilweise bereits eine Stagnation festgestellt worden war. In der Rangfolge der untersuchten Medien gibt es nur leichte Verschiebungen: Nach wie vor liegt die taz mit einem stabilen Frauenmachtanteil von 65,1 Prozent an der Spitze des Feldes, während die Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung(23,4%) zum siebten Mal in Folge das Schlusslicht bildet. Die höchsten Machtverluste für Journalistinnen – fünf Prozentpunkte – wurden beim Focus ermittelt, gefolgt von Spiegel und Zeit. Stern, Welt und SZ konnten sich leichtverbessern. „Unsere aktuellen Zahlen zeigen: Gleichberechtigung ist kein Selbstgänger“, so ProQuote-Vorständin Edith Heitkämper, „Medienhäuser und Verlage dürfen jetzt nicht nachlassen. Noch sind wir nicht bei 50:50. Wir von ProQuote bleiben dran und beobachten weiter, wieviele Frauen im Journalismus an die Spitze kommen, setzen uns ein für Gleichberechtigung und Diversität. Das ist kein Luxus sondern eine Frage der Gerechtigkeit.“ Die Werte von Juli 2024 im Einzelnen: Rang Redaktion Gewichteter Frauen-machtanteil Veränderungzu Jan 2024 (in %) Rang im Jan 2024 1. taz 65,1% 0 1 2. Süddeutsche 45,0% ↑ + 0,2 2 3. Stern 43,5% ↑ + 1,4 4 4. Spiegel 42,2% ↓ – 2,1 3 5. Zeit 40,1% ↓ – 2,0 5 6. Bild 36,6% ↓ – 0,3 6 7. Welt 27,6% ↑ + 1,2 8 8. Focus 25,0% ↓ – 5,0 7 9. FAZ 23,4% ↓ – 0,5 9 Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Welt“ – und seit 2021 die „tageszeitung“. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird: Je höher die Position, desto größer die Machtfülle. ProQuote Medien fordert, die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen.Nähere Informationen: www.pro-quote.de, E-Mail: presse@pro-quote.de.
Frauenmachtanteile in den Leitmedien: Leitmedien bleiben im Ungleichgewicht
Auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in Deutschlands Print- und Online-Leitmedien geht es nur noch sehr langsam voran. Das ist das Ergebnis der aktuellen Zählung von ProQuote Medien. Danach liegt der durchschnittliche Frauenmachtanteil in den neun ausgewerteten Redaktionen derzeit bei 39,5 Prozent. Das sind nur 0,2 Prozentpunkte mehr als im Juli 2023. Ohne die taz, die traditionell stark abschneidet und mit einem Frauenmachtanteil von 65,1 Prozent unangefochten an der Ranking-Spitze verbleibt, liegt der Durchschnitt sogar nur bei 36,3 Prozent, also einem guten Drittel. Auch die Reihenfolge hat sich kaum geändert: Lediglich Spiegel (jetzt Platz 3) und Stern (jetzt Platz 4) haben Plätze getauscht, wobei der Stern nur einen hauchdünnen Vorsprung vor der Zeit hat (erst in der zweiten Nachkommastelle erkennbar). Insgesamt liegen Süddeutsche, Spiegel, Stern und Zeit mit Werten zwischen 42,1 und 44,8 Prozent eng beieinander. Einen nennenswerten Schritt nach vorne kann lediglich Bild vorweisen: Unter Chefredakteurin Marion Horn ist der Frauenmachtanteil im vergangenen halben Jahr um mehr als fünf Prozentpunkte angestiegen auf jetzt 36,9 Prozent – noch immer deutlich entfernt von einer Parität. Focus, Welt und FAZ bleiben weiter männlich geprägt. Bei der Frankfurter Allgemeinen gibt es nach wie vor keine Frau oberhalb der Ressortleitungsebene. Edith Heitkämper aus dem ProQuote Vorstand kritisiert: „Ein Drittel ist zu wenig! Von echter Gleichberechtigung sind wir in den Leitmedien noch weit entfernt. Einige Medien scheinen es sich in den unteren Rängen unserer Zählung gemütlich eingerichtet zu haben – offenbar haben Focus, Welt oder FAZ keine Ambitionen, mehr Frauen in Verantwortung zu nehmen. Das ist sehr bedauerlich.“ Die Werte von Februar 2024 im Einzelnen: Rang Redaktion Gewichteter Frauenmachtanteil Veränderung zu Juli 2023(in Prozentpunkten) Rang im Juli 2023 1. taz 65,1% ↓ – 1,6 1. 2. Süddeutsche 44,8% ↓ – 0,6 2. 3. Spiegel 44,3% ↑ + 0,9 4. 4. Stern 42,1% ↓ – 2,1 3. 5. Zeit 42,1% ↑ + 0,5 5. 6. Bild 36,9% ↑ + 5,2 6. 7. Focus 30,0% ↓ – 0,8 7. 8. Welt 26,4% ↑ + 0,5 8. 9. FAZ 23,9% 0 % 9. Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Welt“ – und seit 2021 die „tageszeitung“. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Print- und Online-Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird: Je höher die Position, desto größer die Machtfülle. ProQuote Medien fordert, die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen. Nähere Informationen: www.pro-quote.de, E-Mail: presse@pro-quote.de.
Frauenmachtanteile in den Leitmedien: Stern sinkt, SZ und Focus steigen auf
Neue Zahlen: ProQuote Medien zieht am Weltfrauentag Bilanz Hamburg, 08. März 2023. Die neue Leitmedienzählung von ProQuote Medien zeigt: Es gab im vergangenen halben Jahr einige Bewegung in den Redaktionen. Im Ranking der neun von ProQuote Medien ausgewerteten Medien konnte die Süddeutsche Zeitung sich vom fünften auf den dritten Platz verbessern: Der Frauenmachtanteil der Zeitung liegt aktuell bei 44 Prozent – und damit fünf Prozentpunkte höher als im Sommer 2022. Nur knapp darüber liegt Die Zeit auf Platz zwei, allerdings mit leichten Verlusten (1,9 Prozentpunkte). Weiter unangefochten an der Spitze steht die taz – mit einem Frauenmachtanteil von aktuell 64,6 Prozent. Den größten Sprung im Ranking verzeichnet Focus: Mit einem Zuwachs von 5,2 Prozentpunkten konnte das Magazin sich von Platz acht auf Platz sechs vorarbeiten. Trotz dieses Fortschritts ist die Redaktion jedoch weiter klar männlich dominiert: Der Frauenmachtanteil beträgt lediglich 34,5 Prozent. Den Aufsteigern steht auch ein klarer Verlierer gegenüber: So sank der Stern – vor wenigen Jahren noch leuchtendes Vorbild in Sachen Geschlechtergerechtigkeit in der Redaktion – mit einem Verlust von fünf Prozentpunkten auf jetzt 37,9 Prozent: der schlechteste Wert für die Zeitschrift seit dem Jahr 2017. Da auch die Redaktionen von Welt, Zeit, Bild und Spiegel Verluste verzeichnen, pendelt sich der Durchschnitt des Gesamtpanels bei 38,9 Prozent ein – exakt dem gleichen Wert wie bei der letzten Zählung im Juli 2022. „Damit dürfen die Journalistinnen sich nicht zufrieden geben“, mahnt ProQuote-Medien-Vorsitzende Edith Heitkämper. „Vor allem in den Redaktionen von Welt, Bild und FAZ sollte dringend mehr für die Geschlechtergerechtigkeit getan werden.“ „Wir sehen heute am Weltfrauentag 2023, dass es noch längst keine Parität in den Medien gibt“, so Heitkämper. „Umso dringlicher setzen wir uns weiterhin für mehr Frauen in Führung und mehr Diversität in den Verlagen ein.“ Die Zahlen von Februar 2023 im Einzelnen: Rang Redaktion Gewichteter Frauenmachtanteil Veränderung zu Juli 2022 (in Prozentpunkten) Rang im Juli 2022 1. taz 64,6% ↑ + 0,4 1. 2. Zeit 44,5% ↓ – 1,9 2. 3. Süddeutsche 44,0% ↑ + 5 5. 4. Spiegel 41,0% ↓ – 1 4. 5. Stern 37,9% ↓ – 4,5 3. 6. Focus 34,5% ↑ + 5,2 8. 7. Welt 29,8% ↓ – 2,2 6. 8. Bild 29,5% ↓ – 1,4 7. 9. FAZ 23,9% 0 % 9. Stand: Februar 2023 – Kletterwand im neuen Fenster öffnen Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Welt“ – und seit 2021 die „tageszeitung“. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Print- und Online-Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird: Je höher die Position, desto größer die Machtfülle. ProQuote Medien fordert, die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen. Nähere Informationen: www.pro-quote.de, E-Mail: presse@pro-quote.de.
Frauenmachtanteile in den Leitmedien: Von „sehr gut“ bis „sechs, setzen!“
Hamburg, 29. August 2022. In Sachen Geschlechtergerechtigkeit liegen die Redaktionen deutscher Leitmedien zum Teil erheblich auseinander. Das zeigen die neuesten Auswertungen von ProQuote Medien. Während die „taz“ mittlerweile auf einen gewichteten Frauenmachtanteil von 64,2 Prozent kommt, bleibt FAZ mit 23,9 Prozent eine Männerdomäne. Die Ergebnisse im Einzelnen: Enteilt: Mit einem Frauenmachtanteil von 64,2% behauptet die „tageszeitung“nicht nur die Spitze des ProQuote-Rankings, sondern legt auch gegenüber der letzten Zählung von Januar 2022 noch einmal um 2,1 Prozentpunkte zu. Damit steuert die „taz“ als einziges ausgewertetes Medium auf eine Zwei-Drittel-Mehrheit weiblicher Führungverantwortung zu. Kräftiges Plus: Um 4,6 Prozentpunkte hat die „Zeit“ ihren Frauenmachtanteil in den vergangenen sechs Monaten gesteigert. Mit 46,3% verdrängt sie den „Stern“ vom zweiten Platz. Dort macht sich ein Wechsel an der Spitze bemerkbar: Gregor Peter Schmitz ist nun Vorsitzender der „Stern“-Chefredaktion. Der Frauenmachtanteil sinkt leicht auf 42,4 Prozent. Wie festgetackert bleiben „Bild“, „Welt“ und „FAZ“ am unteren Ende des Rankings hängen. Alle drei weisen nach wie vor Frauenmachtanteile von unter einem Drittel auf, wobei die FAZ das Schlusslicht bildet. Korrektur: In der vergangenen Zählung ist uns beim „Focus“ ein ärgerlicher Fehler unterlaufen, der zu einer höheren Einstufung führte, als es eigentlich der Fall war. Wir bitten um Entschuldigung. Leider ist die Entwicklung bei weitem nicht so positiv, wie von uns angenommen. Nach der Korrektur zeigt sich nur ein leichter Aufwärtstrend beim „Focus“ – von 25,9% im Januar auf jetzt 29,3%. „Die Ergebnisse sind bei einigen Medien sehr ermutigend, bei anderen zeigt sich der Fortschritt leider nur im Schneckentempo“, so ProQuote Medien-Vorsitzende Edith Heitkämper. „Ohne öffentlichen Druck wird es nicht gehen, um weiter für Gleichberechtigung und Diversität zu kämpfen. Dafür braucht es ProQuote Medien auch noch in seinem Jubliäumsjahr.“ Der Verein ProQuote Medien wurde vor 10 Jahren gegründet. Bei der ersten Zählung von damals acht Leitmedien lag der durchschnittliche Frauenmachtanteil bei 13,7 Prozent. Die Zahlen von Juli 2022 im Überblick: Rang Red. Gewichteter Frauen-machtanteil Veränderung zum Sommer 2021 in Prozentpunkten, in Klammern: bisheriger Rang 1. taz 64,2% ↑ plus 2,1 (1) 2. Zeit 46,3% ↑ plus 4,6 (3) 3. Stern 42,4% ↓ minus -1,2 % (2) 4. Spiegel 42,0% ↑ plus 2,4% (4) 5. SZ 39,0% ↑ plus 0,4% (5) 6. Welt 32,0% ↑ plus 0,8% (7) 7. Bild 30,9% ↓ minus -0,5% (6) 8. Focus 28,3% ↑ plus 3,4% 9. FAZ 23,9% ↑ plus 0,3 (8) Rennen im neuen Fenster öffnen Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Welt“ – und seit 2021 die „tageszeitung“. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Print- und Online-Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird: Je höher die Position, desto größer die Machtfülle. ProQuote Medien fordert, die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen. E-Mail: presse@pro-quote.de.
Neue Zahlen von ProQuote Medien: Chefetagen der Leitmedien werden etwas weiblicher
Neue Zahlen von ProQuote Medien: Chefetagen der Leitmedien werden etwas weiblicher 1. Februar 2022 Pressemitteilungen, Studien und Zählungen Hamburg, 01. Februar 2022 ProQuote Medien hat erneut die weibliche Führungsbeteiligung in neun deutschen Leitmedien ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse der Januar-Zählung 2022: Einsame Spitze: Die „tageszeitung“ bleibt nicht nur unangefochten auf Platz 1 des Rankings, sondern baut ihre weibliche Führung sogar noch aus. Der gewichtete Frauenmachtanteil der „taz“ steigt gegenüber Juli 2021 noch einmal um knapp sechs Prozentpunkte auf jetzt 62,1 Prozent. Es geht aufwärts: Den Auswertungen zufolge werden die Führungsetagen der Leitmedien fast überall weiblicher. Im Durchschnitt erreichten die neun untersuchten Medien einen gewichteten Frauenmachtanteil von 38,9 Prozent. Das entspricht einem Zuwachs von 4,8 Prozentpunkten innerhalb eines halben Jahres. Die Bandbreite ist allerdings groß: Schlusslicht FAZ erreicht gerade mal 23,7 Prozent. Verzerrungen durch veränderte Impressen: Die höchsten Zuwächse gibt es bei Focus (+15,7), Welt (+9,6) und Bild (+7,2), die alle bislang in der unteren Hälfte des Rankings zu finden waren. Der enorme Sprung bei Focus dürfte jedoch hauptsächlich auf Änderungen bei den Impressen zurückzuführen sein. So weist das Online-Impressum auf focus.de neuerdings nur noch drei Positionen aus, insgesamt verringert sich die Zahl der ausgewerteten Positionen dadurch fast um die Hälfte. Daher zeigen schon kleine Verändungen starke Auswirkungen auf das Ergebnis. Auch die Welt hat ihr Impressum geändert. Hier wie auch bei Bild schlagen sich aber auch neu besetzte Führungspositionen nach dem Rausschmiss des früheren Bild-Chefs Julian Reichelt nieder. So zieht mit Welt-Chefredakteurin Jennifer Whilton eine weitere Frau in die journalistische Top-Riege bei Springer ein. Edith Heitkämper, Vorsitzende von ProQuote Medien: „Das sind Schritte auf dem Weg zur mehr Frauenmacht in den Führungsetagen, die jungen Frauen und Männern Mut machen. Von einer selbstverständlichen Gleichberechtigung und gelebten Vielfalt allerdings sind wir in den meisten Medienunternehmen noch weit entfernt.“ Angesichts der Entwicklung bei den Impressen von Focus und Welt mahnt der Verein ProQuote Medien zu mehr Transparenz: „Medienunternehmen sollten die wahren Geschlechterverhältnisse in ihren Redaktionen nachvollziehbar machen und die Verantwortlichen klar benennen. Sonst kommt leicht der Verdacht einer Verschleierung der wahren Machtverhältnisse auf“, so Heitkämper. Die Frauenmachtanteile der einzelnen Medien sowie ihre Entwicklung in den vergangenen Jahren können Sie auch der animierten Kletterwand auf www.pro-quote.de entnehmen. Die Zahlen von Januar 2022 im Überblick: Rang Redaktion Gewichteter Frauenmachtanteil Veränderung zum Sommer 2021 in Prozentpunkten, in Klammern: bisheriger Rang 1. taz 62,1% ↑ plus 5,8 (1) 2. Stern 43,6% ↓ minus 3,4 (2) 3. Zeit 41,7% ↑ plus 3,4 (3) 4. Spiegel 39,6% ↑ plus 1,8 (5) 5. Focus 38,6% ↑ plus 15,7 (7) 5. SZ 38,6% ↑ plus 0,7 (4) 7. Bild 31,4% ↑ plus 7,2 (6) 8. Welt 31,3% ↑ plus 9,6 (8) 9. FAZ 23,7% ↑ plus 3,0 (9) Rennen im neuen Fenster öffnen Rennen im neuen Fenster öffnen Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Welt“ – und seit Januar 2021 die „tageszeitung“. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Print- und Online-Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird: Je höher die Position, desto größer die Machtfülle. ProQuote Medien fordert, die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen. Für nähere Informationen erreichen Sie uns unter presse@pro-quote.de. [/fusion_text][/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]
Gleichstellung in den Leitmedien: FAZ beteiligt Frauen nur zu 20,7 Prozent an der redaktionellen Verantwortung / taz behauptet 1. Platz im ProQuote-Medien-Ranking
Hamburg, 04. August 2021. Die neue Leitmedienzählung von ProQuote Medien ist da. Danach bleibt die tageszeitung (kurz: taz) weiter spitze hinsichtlich der Beteiligung von Frauen an der redaktionellen Verantwortung. Mit einer weiblichen Chefredaktion und vielen geschlechterparitätisch besetzten Ressortleitungen erreicht sie einen gewichteten Frauenmachtanteil von 56,3 Prozent. Damit erfüllt die taz derzeit als einziges der neun untersuchten Medien die ProQuote-Forderung nach der Hälfte der redaktionellen Macht für Frauen.
ProQuote zur neuen Studie: Regionalpresse will mehr Frauen in Führungspositionen
„Der Stillstand bei den Regionalmedien hat uns so erschreckt, dass wir dachten, wir müssen eine qualitative Studie machen. Wir wollten verstehen, warum da so eine Starre herrscht“, sagte Studienleiterin Anna von Garmissen zu Beginn ihrer Präsentation.Verkrustete Strukturen, Männerbünde oder Unvereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, dazu sexistische Erfahrungen sowohl in den Redaktionen wie bei Lokalterminen. Das sind Erfahrungen, die Journalistinnen aus Regionalzeitungen in der neuen Studie von ProQuote Medien schildern, die heute der Öffentlichkeit via Livestream vorgestellt wurde. In der anschließenden, teils digital teils vor Ort in einem Hamburger Studio geführten und von der NDR-Moderatorin Inka Schneider geleiteten Diskussion, bestätigten alle Chefredakteur*innen die Ergebnisse der Studie: wenngleich sie auch alle darauf bestanden, dass es in ihren jeweiligen Redaktionen schon viel besser aussehe, da sie schon eine ganze Weile alles dafür täten, um noch mehr Frauen in Führung zu bringen. Moritz Döbler, Chefredakteur der Rheinischen Post, bedankte sich deshalb auch für „den Druck“, den ProQuote ausübt, denn er helfe dabei, die Redaktion und das Blatt „der Lebenswirklichkeit der Leser*innen“ auch im Geschlechterverhältnis anzupassen.Nina Könemann, stellvertretende Chefredakteurin des Mindener Tageblattes hob hervor, dass sie inzwischen „alle möglichen Arbeitszeitmodelle“ im Angebot hätten, die es Männern wie Frauen ermöglichten Familie und Beruf zu vereinbaren. Auch Michael Garthe, Chefredakteur der Rheinpfalz, berichtete, dass er sich sicher sei, dass sie in den nächsten Jahren „große Schritte“ vorankommen“ und „bis 2025 die 40 Prozent erreichen“ werden. Doch teils scheiterten solche Bemühungen auch daran, dass es „keine Bewerbungen“ von Frauen gebe. Ein Satz, den die ProQuote-Vorsitzende Edith Heitkämper „nicht mehr hören kann“: Die Ausrede, es habe sich keine Frau gefunden, „gilt nicht mehr“, so Heitkämper: „Wir müssen uns fragen: Wie können wir die Stellen verändern, damit die Führung diverser und mit mehr Frauen besetzt wird?“Eine Vorgehensweise, die in anderen Häusern offenbar schon bekannt ist. Swantje Dake, Chefredakteurin Digitales von der „Stuttgarter Zeitung“ erklärte, dass sie inzwischen die Arbeitsplätze den Bewerber*innen „ganz individuell anpassen“ – und dabei auch nicht mehr nur auf das Geschlecht achten, sondern auch in anderen Aspekten für Diversität sorgten. Ein weiterer Schritt dahin, die Redaktionen der Lebenswirklichkeit der Menschen anzupassen. Über die Studie „Männerdomäne Regionalpresse: Wo bleiben die Führungsfrauen?“: Der Frauenmachtanteil in den Chefredaktionen der Lokal- und Regionalzeitungen liegt bei rund zehn Prozent – und damit niedriger als in jeder anderen Mediengattung. Wieso schaffen es gerade in der Regionalpresse nur so wenige Frauen an die Spitze? ProQuote Medien hat 16 Interviews mit Regionalzeitungsjournalistinnen aus ganz Deutschland geführt und in einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Auf Grundlage der gesammelten Erkenntnisse haben wir einen Katalog mit Verbesserungsvorschlägen für die Redaktionen entwickelt: Moderne Strukturen: Wo noch nicht geschehen sollten die Redaktionen schnellstmöglich in strukturierte Personalentwicklung einsteigen. Frauenförderung: Gleichstellung in den Redaktionsspitzen sollte als Unternehmensziel verankert werden. Redaktionskultur: Moderne Führungskultur setzt auf flache Hierarchien, Teamfähigkeit und gegenseitigen Respekt – unabhängig vom Geschlecht. Anlaufstellen für Betroffene von Sexismus: Hier muss eine Nulltoleranzschwelle eingeführt werden. Journalistinnen sollten ausgewiesene Ansprechpersonen haben. Flexibles Arbeiten: Zeitungsverlage sollten aus den jüngsten Pandemieerfahrungen lernen und mehr Homeoffice sowie zeitsouveränes Arbeiten ermöglichen – auch in Führungspositionen. Neue Arbeitsmodelle: Führungspositionen jenseits der typischen Vollzeitstelle müssen geschaffen werden – etwa in Form von geteilten Ressortleitungen, Doppelspitzen oder 80-Prozent-Stellen. Kinderbetreuung: Verlage können Zeichen setzen, indem sie beispielsweise Betriebskindergärten einrichten, die die ungewöhnlichen Arbeitszeiten in einer Lokalredaktion abdecken.
Männerdomäne Regionalzeitungen: ProQuote Medien stellt neue Studie vor
Verkrustete Strukturen, Männerbünde oder Unvereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, dazu sexistische Erfahrungen sowohl in den Redaktionen wie bei Lokalterminen. Frauenförderung findet selten statt oder ist überhaupt kein Thema. Das sind Erfahrungen, die Journalistinnen aus Regionalzeitungen in der neuen Studie von ProQuote Medien schildern. Die Studie präsentiert die wichtigsten Gründe, warum in deutschen Regional- und Lokalzeitungen so wenige Frauen in Führung kommen. Der Frauenmachtanteil in den Chefredaktionen liegt bei rund zehn Prozent – und damit niedriger als in jeder anderen Mediengattung. Wieso schafft es gerade in der Regionalpresse nur eine geringe Zahl von Frauen an die Spitze? Und wie kann man der Schieflage entgegenwirken? ProQuote Medien hat 16 strukturierte Interviews mit Regionalzeitungsjournalistinnen aus ganz Deutschland geführt und in einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die geschilderten Erfahrungen und Beobachtungen gewähren tiefe Einblicke in die Branche. „Regionalzeitungen präsentieren sich im Jahr 2021 erschreckend häufig mit rein männlichen Führungsteams,“ so Edith Heitkämper, Vorsitzende von ProQuote Medien, „das zeugt von einem nicht sonderlich ausgeprägten Bewusstsein für gleichberechtigte Machtverteilung. Diese Benachteiligung von Frauen ist nicht mehr zeitgemäß und muss sich ändern.“ Die wichtigsten Ergebnisse der Studie: Gewachsene Strukturen: In vielen Verlagen haben sich über Jahrzehnte hinweg männliche Führungszirkel etabliert, in die Frauen nur sehr schwer Zugang finden. Schlechte Vereinbarkeit: Es fehlt an flexiblen Arbeitsmodellen. Hinzu kommt teilweise die Erwartungshaltung einer ständigen Verfügbarkeit, vor allem auf Leitungsebene. Einfluss der Führungskultur: Autoritäre Führung und mangelnde Wertschätzung hemmen weibliche Karriereambitionen. Empathie und Feedback wirken fördernd. Defizite in der Personalentwicklung: Insbesondere in kleineren Zeitungshäusern mangelt es an Strukturen zum Karriereaufbau, teilweise auch an genereller Feedbackkultur. Gleichstellung nicht auf der Agenda: Gezielte Maßnahmen wie Frauenförderprogramme oder Mentoring sind kaum anzutreffen. Dazu ProQuote-Medien-Vorsitzende Heitkämper: „Fairness den Journalistinnen gegenüber lässt sich nicht von außen verordnen sondern muss in der Hierarchie der Verlage vorgelebt werden. Nur wenn sich weibliche Role Models und mehr Diversität im Regionaljournalismus etablieren, bleibt dieser im zukünftigen Online- und Printgeschäft glaubwürdig – auch für seine Leserinnen.“ Die detaillierten Erkenntnisse stellen wir am heutigen Donnerstag, den 25. Februar 2021, von 14 bis 15 Uhr via Live-Stream vor und diskutieren sie anschließend mit Branchengrößen. An der von NDR-Moderatorin und ProQuote-Medien-Mitglied Inka Schneider moderierten Debatte nehmen teil: Swantje Dake (Chefredakteurin Digital Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Nachrichten), Moritz Döbler (Chefredakteur Rheinische Post), Michael Garthe (Chefredakteur Die Rheinpfalz), Nina Könemann (Stellvertretende Chefredakteurin Mindener Tageblatt), Anna von Garmissen (Leiterin der Studie) und Edith Heitkämper (Vorsitzende ProQuote Medien).