Sehr geehrte Frau Bruhns,
schön, von Ihnen Post zu bekommen. Ich dachte schon, Sie hätten mich nicht auf Ihrem Verteiler. Insofern konnte ich Ihnen auch auf Ihren ersten Brief nicht antworten.
Die Stuttgarter Zeitung hat heute 27 Stellen der ersten, zweiten und dritten Führungsebene (Chefredaktion, Ressortleiter, Stv. Ressortleiter). Davon sind derzeit 3 mit Frauen besetzt (1 Ressortleiterin, 2 stv. Ressortleiterinnen). Das sind 11 Prozent, was viel zu wenig ist, aber immer noch deutlich mehr als die 4,8 Prozent, die Sie uns in Ihrer Sonderausgabe Quotentaz zubilligen. Vielleicht können Sie das bei einer Aktualisierung korrigieren.
Schaffen wir eine Frauenquote von 30 Prozent auf allen Ebenen bis 2017? Ziemlich sicher bin ich, dass es mehr sein werden als heute, weil wir seit zwei Jahren eine Frauen-AG haben und das Thema Frauenförderung systematisch angehen, was sich unter anderem in einer Betriebsvereinbarung niedergeschlagen hat. Neben der Besetzung von Führungspositionen achten wir etwa darauf, Frauen auch unterhalb der ersten Führungsebenen auf Sprungbrettpositionen zu setzen (z.B. Projektleitungen, Büroleitungen etc.) und insgesamt mehr Frauen einzustellen als früher. Wenn sich dann künftig auch noch mehr Frauen auf die ausgeschriebenen Führungspositionen bewerben, rückt das Ziel in Reichweite. Wird es reichen für die 30 Prozent? Ich bin nicht sicher, aber ich hoffe es.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Dorfs
Chefredakteur
Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH