„Der Spiegel“ und „Stern Online“ liegen beim Frauenmachtanteil an der Spitze
ProQuote Medien zählt: „Der Spiegel“ und „Stern Online“ sind die aktuellen Gewinner im Rennen um den größten Frauenmachtanteil in journalistischen Führungspositionen (PM) Hamburg, 15. August 2018 Der Kulturwandel wird sichtbar. ProQuote Medien stellt seit mehr als sechs Jahren regelmäßig fest, wie hoch der Frauenanteil in den Führungspositionen deutscher Leitmedien ist, und gewichtet die Ergebnisse nach Hierarchie-Ebenen. Den größten Fortschritt hat das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ erzielt: Die Hamburger liegen mit einem Frauenmachtanteil von 38 Prozent nicht nur an der Spitze der acht betrachteten Printmagazine, sie haben auch seit Beginn der halbjährlichen Zählung im Jahr 2012 am meisten aufgeholt. Vor sechs Jahren lag der erste gemessene „Spiegel“-Wert bei nur 5,9 Prozent. Die Erhebung wird vom Bundesministeriuim für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Nicht alle Redaktionen weisen einen messbaren Kulturwandel auf. Den anfangs von ProQuote geforderten Mindestanteil weiblicher Führung in Höhe von 30 Prozent schaffen auch im Jahr 2018 nur drei der acht untersuchten Printmedien, zwei – „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Focus“ – bleiben deutlich unter der 20-Prozent-Marke. „Manche Redaktionen scheinen nach wie vor wenig Wert auf Chancengleichheit und Vielfalt in den eigenen Reihen zu legen“, kritisiert die Vorsitzende von ProQuote Medien, Maren Weber. Während die „FAZ“ ihren Platz am unteren Ende des Rankings behauptet, geht es beim „Focus“ mal bergauf, mal bergab. Mit 13,9 Prozent Frauenmachtanteil liegen die Münchner an letzter Stelle des Print-Rankings. Immerhin haben sie im Vergleich zu den desaströsen 9,1 Prozent vor einem halben Jahr fast fünf Prozentpunkte Boden gut gemacht. Am stärksten verlor „Bild“ seit Januar (minus 6,2 Prozent), was unter anderem am Abgang von Chefredakteurin Tanit Koch liegt. Positiv hingegen ist die Entwicklung beim „Stern“ (plus 6,1 Prozentpunkte im Vergleich zu Januar 2018 auf jetzt 34,4 Prozent). Die Illustrierte hat sich im Frühjahr eine neue Redaktionsstruktur verpasst: An Stelle der bisherigen Textchefs und Ressortleiter sind so genannte Editorial Boards getreten, die paritätisch mit je einem Mann und einer Frau besetzt sind. In den Onlineredaktionen ist der Frauenmachtanteil nach ProQuote-Erkenntnissen traditionell stärker ausgesprägt als bei Print. Das trifft auch bei der aktuellen Zählung zu. Vorbildlich präsentiert sich Stern Online: Hier beträgt der journalistische Frauenmachtanteil genau 50 Prozent. „Stern Online geht voran. Das ist großartig“, lobt Maren Weber, „unsere Zählungen zeigen, dass sich seit der Gründung von ProQuote Medien vor rund sechs Jahren sehr viel getan hat.“ Ebenfalls sehr beachtlich schneidet – wie auch schon bei vorherigen Zählungen – Zeit Online ab mit aktuell 41,3 Prozent. Auf mehr als 30 Prozent kommen Focus Online, Spiegel Online und SZ.de, während die Springer-Medien bild.de und welt.de mit 21,1 bzw. 20 Prozent vorwiegend männlich dominiert sind. Mit 12,9 Prozent gewichtetem Frauenführungsanteil liegt die Redaktion von faz.net auf dem letzten Platz des Online-Rankings. Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen in Deutschland. Zu den untersuchten Medien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Welt“ sowie – seit 2015 – die zugehörigen Online-Redaktionen. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird – je höher die Position, desto größer die Machtfülle. Die Entwicklung der Zahlen ist als animiertes Kamele- und Straußenrennen auf pro-quote.de/kamele-und-straussenrennen zu beobachten. ProQuote Medien fordert eine Gleichstellung der Geschlechter, d.h. die Hälfte der journalistischen Spitze sollte weiblich besetzt werden. Die aktuellen Zahlen in der Übersicht: Print-Rangfolge Juli 2018 Spiegel 38,0% Stern 34,4% Zeit 31,4% SZ 27,0% Bild 23,6% Welt 24,0% FAZ 17,1% Focus 13,9% Online-Rangfolge Juli 2018 Stern Online 50,0% Zeit Online 41,3% Focus Online 34,3% Spiegel Online 34,0% SZ.de 32,4% bild.de 21,1% welt.de 20,0% faz.net 12,9% Rennen im neuen Fenster öffnen ProQuote Medien e.V. Email kontakt@pro-quote.de Webseite www.pro-quote.de Facebook www.facebook.com/pro.quote.de Twitter twitter.com/quote_pro
„Der Spiegel“ überholt „Die Zeit“ – „Stern Online“ schafft die 50-Prozent-Hürde beim Frauenmachtanteil in Führungspositionen
Hamburg, 30. Januar 2018 Mit dem Ausbau des Frauenmachtanteils in ihren Führungsebenen tun sich deutsche Medien weiter schwer. Aber immerhin liegen mit „Spiegel“ und „Zeit“ zwei von acht untersuchten Printredaktionen über der 30-Prozent-Marke, zwei weitere, nämlich „Bild“ und „Stern“ bleiben nur knapp darunter. Mit 37,5 Prozent weiblichem Machtanteil erreicht „Der Spiegel“ einen neuen Höchstwert und löst „Die Zeit“ (35,1 Prozent) an der Spitze der Printmedien ab. Dies ergibt die aktuelle Erhebung des Vereins ProQuote Medien, der halbjährlich das Geschlechterverhältnis in den Chefetagen deutscher Leitmedien unter die Lupe nimmt. „Gemessen an den Ergebnissen unserer ersten Zählung 2012 ist das ein gewaltiger Fortschritt“, so ProQuote Vorstandsvorsitzende Maren Weber, „gemessen am Anspruch einer tatsächlich gleichberechtigten Verteilung von Führungsaufgaben zeigen sich die großen Printmedien nicht besonders innovativ.“ Größter Verlierer im aktuellen Ranking ist der „Focus“ mit nur 9,1 Prozent gewichtetem Frauenanteil (im Juni 2017 noch 22,9 Prozent). Dort gibt es derzeit auf Chefredaktions-, Textchef- und Ressortleiterebene keine einzige Frau. Die „Bild“ bewegt sich sogar rückwärts von 36 Prozent im Januar 2017 auf nur 29,8 Prozent Frauenmachtanteil auf Führungsebene in der aktuellen Zählung. Die Verluste sind in erster Linie auf die im vergangenen Sommer gegründeten Kompetenzzentren „Auto“ und „Sport“ zurückzuführen, die jeweils über eigene, stark männlich dominierte Redaktionsapparate verfügen. „Dabei haben wir der Bild-Zeitung für ihr gutes Ergebnis vor einem Jahr noch einen Preis verliehen, die ‚Goldene Avantgardeschnecke’“, bedauert Maren Weber. „Wir haben nicht geahnt, dass die Schnecke so schnell den Rückwärtsgang einlegen würde.“ Weit besser sieht die Gender-Verteilung in den Online-Redaktionen aus: Stern Online kann mit 52,4 Prozent als erstes Medium die 50-Prozent-Latte reißen. Es geht also! Erst vor wenigen Wochen hat stern.de-Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier, die seit Herbst 2017 im Amt ist, ihr Führungsteam komplettiert und unter anderem Laura-Lena Förster zur stellvertretenden Chefredakteurin berufen. Auch in anderen Online-Redaktionen geht es voran: Bis auf bild.de konnten alle untersuchten Medien zulegen. So erreicht Focus Online einen gewichteten Anteil weiblicher Führungskräfte von 37 Prozent. Noch ein wenig mehr zu sagen haben Frauen bei Spiegel Online (37,5 Prozent) und Zeit Online (41,1 Prozent). In der Redaktion von sueddeutsche.de (31,1 Prozent) macht sich die kürzliche Berufung von Iris Mayer als stellvertretende Chefredakteurin positiv bemerkbar. Den geringsten Anteil weist bild.de mit 15,1 Prozent auf. Ähnlich bescheiden sieht es bei faz.net aus, das bei enttäuschenden 15,8 Prozent liegt. Damit sehen die Machtverhältnisse bei den Frankfurtern online kaum besser aus als gedruckt. Der gemeinnützige Verein ProQuote zählt und vergleicht seit 2012 die Frauenanteile auf den Chefsesseln deutscher Medien. Seit 2017 wird dieses Gender Monitoring vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Welt“ sowie – seit 2015 – die zugehörigen Online-Redaktionen. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird – je höher die Position, desto größer die Machtfülle. Die Entwicklung der Zahlen seit der ersten Zählung ist als animiertes Kamele- und Strauße-Rennen zu beobachten. Stand: Januar 2018 – Kletterwand im neuen Fenster öffnen ProQuote fordert, Führungspositionen in deutschen Medien zur Hälfte mit Frauen zu besetzen. #FrauenAnDieSpitze Facebook facebook.com/pro.quote.de Twitter twitter.com/quote_pro