„Reif für den Olymp“: ProQuote gratuliert Hans und Bönisch

Die Journalisteninitiative ProQuote gratuliert den heute berufenen Chefredakteurinnen von Spiegel Online, Barbara Hans, und von Süddeutsche.de, Julia Bönisch. „ProQuotes wiederkehrende Appelle, Frauen in Führungspositionen zu berufen, wirken wie Steigbügelhalter“, sagt die Vereinsvorsitzende Maren Weber, „ins Ziel reiten müssen die Frauen dann selber. Hans‘ und Bönischs Performance war reif für den Olymp.“ Vor fast fünf Jahren hatte ProQuote die Chefredakteure aller Medien aufgefordert, bis 2017 mindestens 30 Prozent aller Führungsposten mit Frauen zu besetzen. „Die Verantwortlichen von Spiegel und Süddeutsche wollen sich offenbar nicht blamieren“, so Weber. Im Printführungsteam habe gerade die Süddeutsche noch mächtigen Nachholbedarf an der Spitze. „Das jahrzehntelang männerdominierte Nachrichtenmagazin Spiegel ist dagegen auf der Zielgeraden. Chapeau!“

Zapp, SpOn und Meedia über „Regionalzeitungen in Männerhand“

95 Prozent der Chefredakteure aller 100 Regionalblätter, die ihren Mantel selber produzieren, sind Männer. Und ihre Stellvertreter? Zu 82 Prozent auch. ProQuote hat alle Redaktionen angeschrieben und gefragt: Warum ist das so? Ändert sich das? Nur sieben Chefredakteure haben überhaupt geantwortet. Die anderen beschweigen die Misere lieber. Umso wichtiger das Medien-Echo, das die Recherche von ProQuote ausgelöst hat. Das NDR-Medienmagazin Zapp schreibt: „Solange sich nicht Familie und Karriere vereinbaren lassen, und – wenn es stimmt – geeignete Frauen erst überzeugt werden müssen, Führungspositionen zu übernehmen, wird sich auch an dem Zustand nichts ändern. Eine Frauenquote von 30 Prozent, wie sie ProQuote fordert, kann auf dem Weg zu mehr weiblichen Führungskräften hilfreich sein, ein Garant ist sie nicht.“ Spiegel Online hat die interaktive Karte eingebunden, Meedia hat die ProQuote-Recherchen ausführlich zitiert. Ebenso berichteten epd medien und Neues Deutschland. Alle Zahlen und die – wenigen – Statements der Chefs und Chefinnen sind hier nachzulesen.

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