Sehr geehrte Damen und Herren,
die Axel Springer AG hat vor beinahe zwei Jahren, im Juni 2010, das Projekt „Chancen:gleich!“ gestartet und sich das Ziel gesetzt, den Anteil an Frauen in Führungspositionen von damals 16 Prozent in fünf bis acht Jahren auf über 30 Prozent zu verdoppeln. Den Fortschritt dokumentieren wir jährlich in unserem Geschäftsbericht. Inzwischen sind wir unserem Ziel schon ein gutes Stück näher gekommen. Aktuell liegt der Anteil schon bei 25 Prozent.
Nach gründlicher interner Diskussion sind wir für unser Unternehmen zur Auffassung gelangt, dass wir unser Ziel ohne starre Quote erreichen wollen. Stattdessen wurden mit den einzelnen Fachbereichen individuelle Zielwerte festgelegt. Daher variiert der Anteil an Frauen in Führungspositionen: In der Redaktion eines Frauentitels wie BILD der FRAU ist dieser Anteil höher als bei technikaffinen Redaktionen.
Um unserem Ziel kontinuierlich noch näher zu kommen, haben wir auf Grundlage einer Mitarbeiterbefragung Handlungsfelder identifiziert: Dazu gehören vorallem bestmögliche Bedingungen für Familie und Beruf, die besondere Förderung der Potenziale junger Frauen und die Weiterentwicklung einer für Frauen attraktiven Unternehmenskultur, die weniger männerdominiert ist.
Hieraus haben wir konkrete Maßnahmen abgeleitet. Zu diesen gehören Investitionen in eine bessere betriebsnahe Kinderbetreuung (die Kitas an den Verlagsstandorten Hamburg und Berlin werden sehr gut angenommen) und insbesondere eine systematische Talententwicklung, mit Bausteinen wie Nachfolgeplanung, Talentförderprogrammen und Mentoring. Als besonders sinnvoll hat sich übrigens eine recht simple Maßnahme erwiesen: die Regelung, dass bei der Nachbesetzung von Führungspositionen immer auch eine weibliche Kandidatin nominiert werden muss. Eine Maßnahme, die alle daran erinnert, kompetente Frauen nicht zu übersehen, wenn es um Karriereförderung geht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Alexander Schmid-Lossberg