Gleichstellung in den Leitmedien: FAZ beteiligt Frauen nur zu 20,7 Prozent an der redaktionellen Verantwortung / taz behauptet 1. Platz im ProQuote-Medien-Ranking

Hamburg, 04. August 2021. Die neue Leitmedienzählung von ProQuote Medien ist da. Danach bleibt die tageszeitung (kurz: taz) weiter spitze hinsichtlich der Beteiligung von Frauen an der redaktionellen Verantwortung. Mit einer weiblichen Chefredaktion und vielen geschlechterparitätisch besetzten Ressortleitungen erreicht sie einen gewichteten Frauenmachtanteil von 56,3 Prozent. Damit erfüllt die taz derzeit als einziges der neun untersuchten Medien die ProQuote-Forderung nach der Hälfte der redaktionellen Macht für Frauen.
Erstmals nach zwei Jahren bleibt der Stern wieder unterhalb der 50%-Marke, behauptet mit 47 Prozent aber den zweiten Platz im Ranking. Leichte Verluste der weiblichen Redaktionsmacht verzeichnet auch der Spiegel (minus 2,2 Prozentpunkte auf jetzt 37,8 Prozent). Das Nachrichtenmagazin fällt von Platz 3 auf Platz 5. Alle weiteren betrachteten Redaktionen haben ihre innerredaktionelle Gleichstellung verbessert, wenn auch zum Teil nur leicht. Den höchsten Zuwachs verzeichnet Focus: Aufgrund der Berufung einiger neuer Ressortleiterinnen steigt das Magazin um 5,5 Prozentpunkte auf und reicht die rote Laterne an die FAZ. Dort ist das Ungleichgewicht mit einem Frauenmachtanteil von nur 20,7 Prozent nach wie vor stark ausgeprägt. Im Durchschnitt erreichten die neun untersuchten Medien einen Wert von 34,1 Prozent. Edith Heitkämper, Vorsitzende von ProQuote Medien, stellt klar: „Unsere Analysen zeigen zwar, dass der durchschnittliche weibliche Führungsanteil in den Redaktionen langsam ansteigt – doch immer noch sind Frauen in den Chefetagen der Medien klar unterrepräsentiert. Das kann und darf nicht so bleiben.“
Rang Redaktion Gewichteter Frauenmachtanteil Veränderung zu Januar 2021 in Prozentpunkten, in Klammern: bisheriger Rang
1. taz 56,3% minus 0,1 (1)
2. Stern 47,0% minus 4,1 (2)
3. Zeit 38,3% plus 0,3 (4)
4. SZ 37,9% plus 3,6 (5)
5. Spiegel 37,8% minus 2,2 (3)
6. Bild 24,2% plus 2,1 (6)
7. Focus 22,9% plus 5,5 (9)
8. Welt 21,7% plus 0,4 (8)
9. FAZ 20,7% plus 1,3 (7)
Stand: Juli 2021 – Kletterwand im neuen Fenster öffnen Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Welt“ – und seit Januar 2021 die „tageszeitung“. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Print- und Online-Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird: Je höher die Position, desto größer die Machtfülle. ProQuote Medien fordert, die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen. Für nähere Informationen erreichen Sie uns unter presse@pro-quote.de.  [/fusion_text][/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]

Querverweis: Mit dem Begriff Frauen* beziehen wir uns auf alle Personen, die sich als Frauen identifizieren oder von der Gesellschaft als Frauen gelesen werden, einschließlich Transfrauen, Intersexuellen, Nonbinary Personen und allen, die sich mit dem weiblichen Spektrum identifizieren, um die Vielfalt und Komplexität von Geschlechtsidentitäten anzuerkennen und einzuschließen.

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