Hamburg, 30.10.2013 Die Journalisteninitiative ProQuote gratuliert dem ZDF-auslandsjournal zum 40. Jubiläum. „Die Sendung beweist, dass man keine Angst vorm Altwerden haben muss, wenn man mit der Zeit geht“, lobt ProQuote- Vorsitzende Annette Bruhns. Seit zwei Jahren werde das Magazin von einer Frau geleitet – mit Erfolg: Gerade hat die Redaktion den Deutschen Fernsehpreis gewonnen, die Quoten sind gut wie lange nicht.

Der Verein ProQuote Medien hofft, dass sich das ZDF am Magazin ein Vorbild nimmt und auch die Quote steigert – an Spitzenfrauen. „Schaut man sich die heutige Besetzung der Auslandsbüros an“, so Bruhns, „fühlt man sich ins Jahr 1973 zurückversetzt, als das auslandsjournal zum ersten Mal auf Sendung ging.“ Von 18 Studios werden nur drei – Moskau, London und Rom – von Frauen geleitet. „Chefredakteur Peter Frey ist es gelungen, dass die Frauenquote in Physikvorlesungen höher ist als in den Auslandsstudio-Leitungen des ZDF.“

Kein Wunder, dass in den drei obersten Führungsebenen des Sender nur etwa jede fünfte journalistische Führungsposition mit einer Frau besetzt sei – ProQuote hatte zuletzt genau 20,8 Prozent gezählt (Quelle: http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/26658998/1/data.pdf). „Unter allen öffentlich-rechtlich Sendern gehört das Zweite zu den Schlusslichtern in punkto Gleichstellung.“

Die Männerdominanz scheint auch intern aufgefallen zu sein. Auf der Jubiläumsseite des auslandsjournals im Internet gibt man sich große Mühe, in der Ahnengalerie der Moderatoren so viele Frauen wie möglich unterzubringen (http://www.zdf.de/auslandsjournal/Die-Moderatoren-aus-40-Jahren-auslandsjournal-30416216.html). Als eine von zwei Ausnahmen unter den Schlips- und Schnauzbartträgern wird Anne Gellinek präsentiert, heute Studioleiterin in Moskau. „Als Moderatorin durfte sie nur als Vertretung ran“, so Bruhns. „Als der männliche Moderator im Urlaub war.“