„Die Macht der Medienfrauen“, steht auf dem Titel. „Im Verlagswesen stimmt die Quote.“ Man wundert sich und blättert gespannt weiter. Wie hat das Manager Magazin wohl die Frauenquote im Verlagswesen berechnet? Und was hat Tatort-Kommissarin und Burda-Ehefrau Maria Furtwängler auf dem Cover damit zu tun?
Die Antwort: Man reduziere das komplette deutsche Verlagswesen (an die 7000 Unternehmen) auf die sechs größten Medienkonzerne. Dann betrachte man bei diesen sechs (mit weit über 150.000 Mitarbeitern) nur deren Eigentümer. Schließlich lasse man alle unter den Tisch fallen, die nicht Mehrheitseigner sind. Einmal schütteln und siehe da: In vier der sechs größten Verlage halten heute Frauen die Fäden in der Hand.
„Mehr oder minder feministische Gruppierungen“ seien die Milliardenkonzerne der Branche sogar. Seltsam nur, dass diese These mit keiner einzigen Zahl belegt wird.
Dabei gibt es doch so aussagekräftige:
– Anteil der Frauen im Bertelsmann-Vorstand: 17 Prozent.
– Anteil der Frauen im Vorstand der Axel Springer AG: 0 Prozent.
– Frauenquote in der Geschäftsleitung der WAZ Mediengruppe: 0 Prozent.
Und wie sieht beim Manager Magazin aus? Wie viele Frauen sitzen in Verlagsleitung, Geschäftsführung, Chefredaktion? Richtig: keine.