Bei der Online-Redaktion der Süddeutschen gibt es acht Männer in Führungspositionen und fünf Frauen. Wir haben die 30 Prozent überschritten, ohne dass wir eine Quotenregelung gebraucht haben. Vielleicht liegt das daran, dass wir eine junge Redaktion sind und deshalb keine alte Struktur überwinden mussten. Ich persönlich glaube einfach, dass das generelle Redaktionsklima viel ausmacht: Wie progressiv will ich eine Redaktion führen? Wenn Männer mit den ewigen Machtkämpfen und — leider immer noch zu bestaunen — Machosprüchen überkommene Strukturen am Leben erhalten, dann haben Frauen einfach weniger Chancen. Und nicht nur Frauen. Diversität in Redaktionen, die ich für unermesslich wichtig halte, bedeutet auch, dass Karrieremitarbeiter bitte nicht alle gesetzten Alters, deutschstämmig, heterosexuell, aus gutem Hause, studiert, verheiratet oder sonstwie konform sein müssen. Schon aus wirtschaftlichen Gründen, weil wir uns sonst vom Leben unserer Leser abkoppeln. Das ist leider bunter, als es die meisten deutschen Redaktionen sind.
Beste Grüße,
Stefan Plöchinger

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Querverweis: Mit dem Begriff Frauen* beziehen wir uns auf alle Personen, die sich als Frauen identifizieren oder von der Gesellschaft als Frauen gelesen werden, einschließlich Transfrauen, Intersexuellen, Nonbinary Personen und allen, die sich mit dem weiblichen Spektrum identifizieren, um die Vielfalt und Komplexität von Geschlechtsidentitäten anzuerkennen und einzuschließen.

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