Hamburg, 26.1.14 Die Journalisteninitiative ProQuote bezweifelt massiv genderneutrale Ziele hinter der Einführung der Unisex-Dienstuniformen bei SPIEGEL und bei SPIEGEL ONLINE.

„Geschlechtsneutrale Kleidung für Führungskräfte ist nie und nimmer Katalysator für Karrieren von Frauen, sondern ein langfristiger Vertuschungsversuch“, sagt ProQuote-Vorständin Kathrin Buchner. „Unter den Dienstjoppen der Chefredaktion steckt damit noch immer keine einzige Frau.“ Für ProQuote besteht kein Zweifel: „Das ist das letzte Mittel gegen eigentlich anstehenden weiblichen Machtzuwachs im Haus.“

Die Gesellschafter hätten just erneut die Chance verpasst, eine Chefredakteurin zu ernennen. „Der gesellschaftliche Wandel zu qualifizierter Frauenführung ist aber an den Lesern nicht vorbeigegangen“, erklärt Buchner. „Durch diese halbseidene Modeaktion versucht sich der SPIEGEL nun doch modern und mit dem Zeitgeist konform zu geben.“

Für den Vorstand von ProQuote ist die Einführung der Dienstbekleidung „ebenso absurd wie überraschend und fast schon als Kapitulationserklärung zu sehen“, sagt Buchner. „Das ist, als versuche die Mitarbeiter-KG – darunter mehrheitlich Männer – das Aufplatzen unliebsamer Blumensaat mit der Sicherheitsnadel zu verhindern.“

Die Mitarbeiter von SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE warnt ProQuote, die Arbeitskleider ungeprüft anzunehmen. Denn stellt der Arbeitgeber diese den Redakteuren und Redakteurinnen unentgeltlich zur Verfügung, laufen diese Gefahr, vom Fiskus wegen eines zu versteuernden geldwerten Vorteils auch noch zur Kasse gebeten zu werden (BFH, 11.04.2006 VI R 60/02 – u.a. Tragen exklusiver Kleidung der Geschäftsleitung). Hat der Arbeitgeber hingegen ein einheitliches Erscheinungsbild seiner Mitarbeiter zum Ziel tritt das individuelle Interesse der Mitarbeiter hinter dem betrieblichen zurück (BFH, 22.06.2006 – VI R 21/05).

Buchner: „Letztendlich könnten es die Finanzgerichte sein, die über die Glaubhaftigkeit der geschlechtsneutralen SPIEGEL-Uniformen entscheiden. Im Zweifelsfall zahlen die Medienarbeiter in Uniform dann auch noch drauf.“

Querverweis: Mit dem Begriff Frauen* beziehen wir uns auf alle Personen, die sich als Frauen identifizieren oder von der Gesellschaft als Frauen gelesen werden, einschließlich Transfrauen, Intersexuellen, Nonbinary Personen und allen, die sich mit dem weiblichen Spektrum identifizieren, um die Vielfalt und Komplexität von Geschlechtsidentitäten anzuerkennen und einzuschließen.

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