ProQuote übergibt Handelsblatt-Chef Steingart den „Betenden Gartenzwerg“‏

Gabor Steingart, Herausgeber des „Handelsblatt“, hat den ProQuote-Sonderpreis 2014 „Betender Gartenzwerg“ in Düsseldorf entgegen genommen.

Bruhns, Steingart, Betender Gartenzwerg 2014 08 18

Düsseldorf, 19. August  „Steingart hat sich einerseits um die Frauenquote verdient gemacht, indem er sie immer wieder als unabdingbar für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt beschwört“, sagte ProQuote-Mitgründerin Annette Bruhns, „andererseits muten die Schritte zur Erfüllung der 30-Prozent-Frauenführungsquote, die er selber 2011 als damaliger Chefredakteur für die Redaktion des Handelsblatt verkündet hatte, zwergenhaft an.“ Derzeit weist das Impressum der Zeitung nur eine Ressortleiterin aus – Tanja Kewes – neben 15 männlichen Führungskräften, sieben davon Mitglieder der Chefredaktion.

Auf die Frage, warum bei vier Berufungen in die Chefredaktion seit 2011 stets Männer zum Zuge kamen, antwortete Steingart, dass die Frauenfrage bei Besetzungen ein Kriterium unter vielen sei. Trotzdem habe sich das „Mindset“ im Verlag deutlich geändert; jede und jeder Angestellte habe etwa Anspruch auf ein maßgeschneidertes Arbeitszeitmodell. „In zehn Jahren werden wir über die Debatte um die Frauenquote nur noch schmunzeln, weil sie dann üblich ist“, prognostizierte der Herausgeber, der zugleich Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Handelsblatt ist.

Als Mut machendes Signal lobten die Preisüberbringerinnen die Berufung von Miriam Meckel zur Chefredakteurin der „Wirtschaftswoche“. „Wegen dieser Personalie ist die Trophäe grün: die Farbe der Hoffnung“, sagte Bruhns. Steingart betonte, die Botschaft sei angekommen und werde an den derzeitigen Handelsblatt-Chefredakteur Hans-Jürgen Jakobs weitergegeben: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Das Handelsblatt kann und muss mehr Führungsverantwortung an Frauen übertragen. Diesen Preis wollen wir kein zweites Mal entgegennehmen.“

Der Verein „ProQuote Medien“ hat dieses Jahr neben Steingart zwei weitere Medienmacher ausgezeichnet: Kurt Kister, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, erhielt den „Ungeküssten Frosch“, weil er die Macht noch immer nicht mit Frauen teilt. Dagmar Reim, Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), wurde am 28. Juni in Berlin mit dem Preis „Weise Eule“ geehrt: Ihr gelang es, den Frauenführungsanteil beim RBB seit ihrem Amtsantritt fast zu verdoppeln – auf derzeit etwa 46 Prozent.

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