ARD zur Causa Mischke: Zentrale Forderungen bleiben unbeantwortet

Hamburg, 16. April 2025 – Die ARD hat im Fall Thilo Mischke erste Konsequenzen gezogen. Ein Anfang, findet ProQuote Medien – aber längst nicht ausreichend, um die tief verankerten strukturellen Probleme zu beheben, die dieser Fall offengelegt hat.

Dass die Verantwortlichen bei titel thesen temperamente (ttt) Thilo Mischke trotz sexistischer Passagen in seinen Büchern und irritierender Aussagen in der Öffentlichkeit (ihm wurden Sexismus, Rassismus und Ableismus vorgeworfen) als Moderator engagieren wollten, zeigt erneut, wie stark patriarchale und diskriminierende Strukturen in der Medienbranche verankert sind.

Die bisherigen Maßnahmen der ARD hält ProQuote Medien für unzureichend. 

Seit Bekanntwerden der Causa Mischke im Dezember 2024 fordern wir:

  1. Eine öffentliche Entschuldigung und Anerkennung der Fehlbesetzung von Thilo Mischke durch die ARD
  2. Verpflichtende Fortbildungen für Redaktions- und Führungskräfte der ARD – mit Fokus auf Machtmissbrauch, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität.
  3. Eine transparente Auseinandersetzung mit Machtstrukturen innerhalb der ARD – statt intransparenter Klärungsprozesse hinter verschlossenen Türen.
  4. Ein grundlegendes Umdenken in der Programmgestaltung – hin zu mehr Vielfalt, Fairness und Repräsentanz auf und hinter dem Bildschirm.

Bis heute sind diese Forderungen nicht erfüllt worden. Laut DWDL stellt die ARD ihre Kultursendung nun neu auf und räumt Fehler ein. 

“Einzelmaßnahmen reichen nicht aus”, sagt Corinna Cerruti, Vorstandsvorsitzende von ProQuote Medien. “Wer es ernst meint mit Gleichstellung und Verantwortung, muss die strukturellen Ursachen angehen. Die Aufarbeitung der ARD wirkt bislang eher wie Symptombehandlung.“

Wir erkennen Fortschritte an – als Schritt, nicht als Ziel

Die klare Zuständigkeit des MDR für „ttt“ schafft bessere Transparenz und Verantwortlichkeit. Neue Kriterien für Castingprozesse können zu mehr Fairness führen – vorausgesetzt sie werden konsequent angewendet und überprüft.

ProQuote Medien begrüßt diese Ansätze, betont jedoch: Sie dürfen nicht das Ende einer Debatte markieren, sondern müssen müssen der Ausgangspunkt echter systemischer Veränderungen sein. Es braucht echte strukturelle Reformen, damit sich ein solcher Fall nicht wiederholt. 

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