Wie schlechtes Wetter ein ewiges Problem in Deutschland zu sein scheint, so ist auch die
Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen ein Phänomen, dass scheinbar so immanent
ist wie Dauerregen. Wenn dabei das Vertrauen auf Prognosen, die eine Verbesserung versprechen
jedoch immer wieder enttäuscht wird, dann gibt es zum Glück einen entscheidenden Vorteil für die
Frauen. Wir können zwar nicht das Wetter ändern, aber wir können Einfluss nehmen auf die
Besetzungspolitik von Führungsposten. Denn das Ungleichgewicht der Verteilung von
Führungspositionen ist kein zwangsläufiges Phänomen dieses Landes das man einfach hinnehmen
muss.
Die Forderung von 350 Journalistinnen, eine Quote von 30% Frauen in redaktionellen
Führungspositionen zu verwirklichen, und die Forderung der Mitglieder des „Spreekreises“, eine
Quote von 40% Frauen in den Gremien der FDP einzuführen, sind dabei mehr als einfache
Regenschirme. In Redaktionen, wie in der FDP, sind Frauen gerne in der harten Basisarbeit
gesehen, wenn es aber um Positionen höher in der Hierarchie geht, gibt es eine scheinbare
Todeszone, der sie zum Opfer fallen. Die Initiativen von „Pro Quote“ und „Spreekreis“ sind
deshalb ein deutliches Signal und eine klare Forderung, Führungspositionen nicht länger nur
Männern zu überlassen und Frauen den Platz einzuräumen, der ihnen zusteht.