ProQuote Medien startet Kampagne für mehr Coronaexpertinnen in der Öffentlichkeit

Hamburg, 14. Mai 2020. „Seit Wochen erklären uns vor allem Männer die Corona-Krise. In den Medien kommen vornehmlich männliche Experten zu Wort. Uns reicht’s! Wir wollen mehr Virologinnen, Infektiologinnen, Epidemiologinnen oder Intensivmedizinerinnen sehen, die für uns die Pandemie einordnen und erklären. Wir wollen mehr Sozialwissenschaftlerinnen, Philosophinnen, Erziehungswissenschaftlerinnen, Wirtschaftswissenschaftlerinnen hören oder lesen, die für uns die gesellschaftlichen Auswirkungen analysieren“, erklärt die Vorsitzende des Vereins ProQuote Medien, Edith Heitkämper.

#KuliFürDieQuote: Zum Weltfrauentag verschickt ProQuote Medien 50 Kugelschreiber an Chefredakteur*innen in der ganzen Republik

ProQuote, Kuli, Frauentag 2020

50 Chefredakteure und Chefredakteurinnen bekamen zum Weltfrauentag Post von ProQuote Medien. Darin befand sich ein machtvolles Instrument gegen Ungerechtigkeit in der Medienbranche: der PQM-Kugelschreiber. Verbunden mit der Aufforderung, den nächsten Vertrag doch mit einer Frau zu unterzeichnen, macht ProQuote Medien so auf die Missstände in vielen Führungsetagen aufmerksam.

Frauenmachtanteile in den Leitmedien: „SZ“ und „Bild“ schwächeln, „FAZ“ holt endlich auf, „Stern“ weiter an der Spitze

ProQuote, S-Camp

In den deutschen Leitmedien hat es einige Machtverschiebungen zwischen den Geschlechtern gegeben. Zu diesem Ergebnis kommt der Verein ProQuote Medien in seiner jüngsten Zählung der Frauenmachtanteile in den deutschen Print- und Online-Leitmedien. Im Vergleich zum Sommer 2019 weist etwa die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ mehr Frauen in Führungspositionen auf. So bewirken unter anderem die Aufstiege von Inken Schönauer zur Ressortleiterin Finanzen und Sandra Kegel zur verantwortlichen Redakteurin für das Feuilleton, dass der Frauenmachtanteil der Printredaktion um fast sechs Prozentpunkte auf jetzt 23,3 Prozent gestiegen ist. Die FAZ überspringt damit erstmals seit Zählbeginn 2012 die 20-Prozent-Marke und verbessert sich im Ranking von Platz 7 auf Platz 5. „Dieses Ergebnis bleibt zwar immer noch weit unterhalb einer fairen Beteiligung von Frauen“, kommentiert ProQuote-Medien-Vorstandsmitglied Edith Heitkämper, „doch zumindest zeigt sich endlich ein Fortschritt bei der FAZ“.  Verluste bei den Frauenmachtanteilen gab es hingegen bei der „Süddeutschen Zeitung“, die wieder unter die 30-Prozent-Marke sackt, sowie bei „Bild“, wo Frauen nun weniger als ein Viertel der redaktionellen Macht auf sich vereinen. „ProQuote Medien guckt hier sehr genau hin“, sagt Edith Heitkämper. „Gerade von Leitmedien ist im Jahr 2020 zu erwarten, dass Frauen starke und verantwortungsvolle Positionen einnehmen anstatt vom Hof gejagt zu werden.“ Wie sich eine aktiv betriebene Frauenförderung auswirken kann, zeigen Print- und Onlineredaktion des „Stern“: Beide erreichen jeweils einen weiblichen Machtanteil von 53,1 Prozent, wobei Frauen auf allen Hierarchieebenen stark vertreten sind. Mit diesen Werten liegen „Stern“ und „stern.de“ unangefochten auf Platz 1. Direkt dahinter folgt der „Spiegel“. Mit Werten über 40 Prozent konnte das Nachrichtenmagazin seine Frauenmachtanteile deutlich steigern – auch ein Ergebnis der umfassenden Umstrukturierungen im Zuge der Print-Online-Fusion. Print Rangfolge Januar 2020 Veränderung zu Juni 2019*, Rang in Klammern 1. Stern 53,1 % +0,9 (1.) 2. Spiegel 42,5 % +3,6 (2.) 3. SZ 29,3 % -3,3 (3.) 4. Zeit 29,1 % +0,7 (4.) 5. FAZ 23,3 % +5,8 (7.) 6. Bild 22,8 % -3,4 (5.) 7. Welt 21,3 % +2,5 (6.) 8. Focus 11,1 % -0,7 (8.) Online Rangfolge Januar 2020 Veränderung zu Juni 2019*, Rang in Klammern 1. stern.de 53,1 % +12,4 (1.) 2. spiegel.de 41,3 % +9,8 (5.) 3. zeit.de 38,9 % +1,2 (3.) 4. focus.de 29 % -3,3 (4.) 5. sueddeutsche.de 28,9 % -5,7 (3.) 6. welt.de 25 % – (6.) 7. bild.de 23 % -1,5 (7.) 8. faz.net 16,1 % – (8.) *in Prozentpunkten   Rennen im neuen Fenster öffnen Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Welt“ sowie – seit 2015 – die zugehörigen Online-Redaktionen. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird – je höher die Position, desto größer die Machtfülle. ProQuote Medien fordert, die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen.

Studie von ProQuote Medien, 2. Teil: Stillstand bei deutschen Regionalzeitungen: Von 108 Chefredakteursstellen sind nur 8 weiblich besetzt

ProQuote, S-Camp

Hamburg, 07.11.2019. Wie steht es um die Gleichstellung in den Führungsetagen von Presse und Onlinemedien? Nach der Rundfunkanalyse von 2018 beleuchtet ProQuote Medien jetzt die Geschlechterverhältnisse bei Zeitungen, Zeitschriften, Agenturen und Online-Angeboten. Der zweite Teil der Studie „Welchen Anteil haben Frauen an der publizistischen Macht in Deutschland?“ wird heute in Hamburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Die wichtigsten Ergebnisse Die 100 untersuchten Regionalzeitungen erweisen sich als größte Männerdomäne aller untersuchten Mediengattungen. Von 108 Chefredakteursstellen sind nur 8 weiblich besetzt.  Damit kommen die Redaktionsspitzen der Regionalzeitungen auf einen Frauenanteil von nur 7,4 Prozent. 2016 zählte ProQuote Medien 4,7 Prozent. Bei den zehn betrachteten überregionalen Zeitungen beträgt der durchschnittliche Frauenmachtanteil* 25,1 Prozent. Den höchsten Wert erreicht die „tageszeitung“ mit 50,8 Prozent, den niedrigsten das „Handelsblatt“ mit 16,1 Prozent. Im Panel der Publikumszeitschriften liegt der Frauenmachtanteil in den Chefredaktionen bei 48,9 Prozent. Allerdings zeigen sich Unterschiede in den Segmenten: Frauenzeitschriften und Hefte mit Schwerpunkten wie Haus und Garten oder Aktuelle Unterhaltung werden größtenteils von Frauen geleitet. Redaktionen mit den Schwerpunkten Wissen und Technik, Wirtschaft oder Politik und Gesellschaft stehen meist unter männlicher Führung. Unter den drei großen Politik- und Gesellschaftsmagazinen erreicht der „Stern“ den höchsten Frauenmachtanteil (45,8 Prozent). Der „Spiegel“ liegt bei 36,9 Prozent, der „Focus“ bei 20,9 Prozent. Gezählt wurden Print- und Onlineredaktionen. Von sieben Agenturen und Zentralredaktionen schneiden das RedaktionsNetzwerk Deutschland (44,4 Prozent Frauenmachtanteil) und die Deutsche Presse-Agentur (41,7 Prozent) am besten ab. Die kirchlichen Agenturen sowie die Funke-Zentralredaktion bilden die Schlusslichter: epd 16,1 Prozent, KNA 17,6 Prozent, Funke-Zentralredaktion 17,4 Prozent Frauenmachtanteil. Bei den 100 reichweitenstärksten redaktionellen Online-Angeboten beträgt der weibliche Führungsanteil im Durchschnitt 30 Prozent. Für acht Leitmedien kann ProQuote Medien zeitliche Entwicklungen nachvollziehen: Seit der ersten Zählung 2012 ist der Frauenmachtanteil bei „Stern“ und „Spiegel“ sehr deutlich gestiegen. Bei „Bild“, „Zeit“ und „Süddeutscher Zeitung“ sind ebenfalls mehr Frauen in die Chefetagen aufgerückt. „Focus“, „FAZ“ und „Welt“ geben sich immer noch mit einer minimalen Beteiligung von Frauen an Führungspositionen zufrieden.  Der durchschnittliche Frauenmachtanteil der acht Leitmedien liegt aktuell bei 28,3 Prozent. Bei der ersten Zählung im Jahr 2012  waren es noch 13,7 Prozent.  ProQuote Medien diskutiert die Ergebnisse am heutigen Donnerstag ab 11 Uhr mit führenden Persönlichkeiten aus Politik und Medien. An der von Susanne Stichler moderierten Debatte nehmen Juliane Seifert, Staatssekretärin aus dem Bundesfrauenministerium, CEO von Gruner + Jahr Julia Jäkel, die Chefredakteurin der „Bild am Sonntag“ Marion Horn sowie Edith Heitkämper vom Vorstand des Vereins ProQuote Medien teil. Ein PDF der Studie steht ab sofort hier zur Verfügung. Die Studie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.  * Zur Ermittlung der Frauenmachtanteile werden die Hierarchieebenen gewichtet. Nähere Informationen zu Methoden, Grundgesamtheiten und Quellen enthält die Studie. Antonia Götsch, Edith Heitkämper, Kristina Maroldt, Liske Jaax, Maren Weber, Sabine Stamer, Sarah Khan-HeiserVorstand ProQuote Medien Für Rückfragen: presse@pro-quote.de Mehr erfahren

PK: Neue Studie von ProQuote Medien: Frauen in Führungspositionen – Wie steht es um die Gleichstellung in Presse und Onlinemedien?

ProQuote, S-Camp

2018 hat ProQuote Medien e.V. die Geschlechterverhältnisse im deutschen Rundfunk analysiert. Der zweite Teil der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Studie widmet sich der Presse und den Online-Angeboten: Werden deutsche Regionalzeitungen noch immer größtenteils von Männern geführt? Wie viele Chefredakteurinnen und Ressortleiterinnen gibt es bei den überregionalen Zeitungen? Wie sieht es bei den Publikumszeitschriften und in den Online-Redaktionen aus? Gibt es Zusammenhänge zwischen der inhaltlichen Ausrichtung und der Führungsbeteiligung von Frauen?

Führungsumbau bei der “Bild”-Gruppe: ProQuote rügt Rückschritt bei der Frauenquote

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Die „Bild“-Gruppe steht vor einem Umbau. Springer-Chef Mathias Döpfner will die Redaktionen von „Bild“ und „Bild am Sonntag“ zusammenrücken. Von der Maßnahme ist vermutlich auch die Führungsspitze betroffen. So könnte „Bild“-Chef Julian Reichelt den Posten der „Bams“-Chefin Marion Horn übernehmen. Das stößt beim Verein ProQuote sauer auf und befeuert die Diskussion um mehr Frauen in journalistischen Führungspositionen. Den ganze Artikel lesen.

Deutschlandfunk Nova: Wer bestimmt, was wir lesen, sehen, hören

ProQuote, S-Camp

Medien haben eine publizistische Macht. Die Themen werden von den Chefs bestimmt – und das sind meistens Männer. Die Initiative ProQuote legt eine Analyse vor. Die Forderung der Journalistinnen und Journalisten der Initiative ProQuote ist klar: Sie wollen eine gleichberechtigte Aufteilung der Chefposten in deutschen Redaktionen. Immerhin bestimmen die leitenden Redakteurinnen und Redakteure, worüber berichtet wird und somit, was wir lesen, sehen und hören. Der ganze Beitrag nach- lesen und hören. 

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