Frauenmachtanteile in den Leitmedien: Von „sehr gut“ bis „sechs, setzen!“
Hamburg, 29. August 2022. In Sachen Geschlechtergerechtigkeit liegen die Redaktionen deutscher Leitmedien zum Teil erheblich auseinander. Das zeigen die neuesten Auswertungen von ProQuote Medien. Während die „taz“ mittlerweile auf einen gewichteten Frauenmachtanteil von 64,2 Prozent kommt, bleibt FAZ mit 23,9 Prozent eine Männerdomäne. Die Ergebnisse im Einzelnen: Enteilt: Mit einem Frauenmachtanteil von 64,2% behauptet die „tageszeitung“nicht nur die Spitze des ProQuote-Rankings, sondern legt auch gegenüber der letzten Zählung von Januar 2022 noch einmal um 2,1 Prozentpunkte zu. Damit steuert die „taz“ als einziges ausgewertetes Medium auf eine Zwei-Drittel-Mehrheit weiblicher Führungverantwortung zu. Kräftiges Plus: Um 4,6 Prozentpunkte hat die „Zeit“ ihren Frauenmachtanteil in den vergangenen sechs Monaten gesteigert. Mit 46,3% verdrängt sie den „Stern“ vom zweiten Platz. Dort macht sich ein Wechsel an der Spitze bemerkbar: Gregor Peter Schmitz ist nun Vorsitzender der „Stern“-Chefredaktion. Der Frauenmachtanteil sinkt leicht auf 42,4 Prozent. Wie festgetackert bleiben „Bild“, „Welt“ und „FAZ“ am unteren Ende des Rankings hängen. Alle drei weisen nach wie vor Frauenmachtanteile von unter einem Drittel auf, wobei die FAZ das Schlusslicht bildet. Korrektur: In der vergangenen Zählung ist uns beim „Focus“ ein ärgerlicher Fehler unterlaufen, der zu einer höheren Einstufung führte, als es eigentlich der Fall war. Wir bitten um Entschuldigung. Leider ist die Entwicklung bei weitem nicht so positiv, wie von uns angenommen. Nach der Korrektur zeigt sich nur ein leichter Aufwärtstrend beim „Focus“ – von 25,9% im Januar auf jetzt 29,3%. „Die Ergebnisse sind bei einigen Medien sehr ermutigend, bei anderen zeigt sich der Fortschritt leider nur im Schneckentempo“, so ProQuote Medien-Vorsitzende Edith Heitkämper. „Ohne öffentlichen Druck wird es nicht gehen, um weiter für Gleichberechtigung und Diversität zu kämpfen. Dafür braucht es ProQuote Medien auch noch in seinem Jubliäumsjahr.“ Der Verein ProQuote Medien wurde vor 10 Jahren gegründet. Bei der ersten Zählung von damals acht Leitmedien lag der durchschnittliche Frauenmachtanteil bei 13,7 Prozent. Die Zahlen von Juli 2022 im Überblick: Rang Red. Gewichteter Frauen-machtanteil Veränderung zum Sommer 2021 in Prozentpunkten, in Klammern: bisheriger Rang 1. taz 64,2% ↑ plus 2,1 (1) 2. Zeit 46,3% ↑ plus 4,6 (3) 3. Stern 42,4% ↓ minus -1,2 % (2) 4. Spiegel 42,0% ↑ plus 2,4% (4) 5. SZ 39,0% ↑ plus 0,4% (5) 6. Welt 32,0% ↑ plus 0,8% (7) 7. Bild 30,9% ↓ minus -0,5% (6) 8. Focus 28,3% ↑ plus 3,4% 9. FAZ 23,9% ↑ plus 0,3 (8) Rennen im neuen Fenster öffnen Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Welt“ – und seit 2021 die „tageszeitung“. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Print- und Online-Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird: Je höher die Position, desto größer die Machtfülle. ProQuote Medien fordert, die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen. E-Mail: presse@pro-quote.de.
Neue Zahlen von ProQuote Medien: Chefetagen der Leitmedien werden etwas weiblicher
Neue Zahlen von ProQuote Medien: Chefetagen der Leitmedien werden etwas weiblicher 1. Februar 2022 Pressemitteilungen, Studien und Zählungen Hamburg, 01. Februar 2022 ProQuote Medien hat erneut die weibliche Führungsbeteiligung in neun deutschen Leitmedien ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse der Januar-Zählung 2022: Einsame Spitze: Die „tageszeitung“ bleibt nicht nur unangefochten auf Platz 1 des Rankings, sondern baut ihre weibliche Führung sogar noch aus. Der gewichtete Frauenmachtanteil der „taz“ steigt gegenüber Juli 2021 noch einmal um knapp sechs Prozentpunkte auf jetzt 62,1 Prozent. Es geht aufwärts: Den Auswertungen zufolge werden die Führungsetagen der Leitmedien fast überall weiblicher. Im Durchschnitt erreichten die neun untersuchten Medien einen gewichteten Frauenmachtanteil von 38,9 Prozent. Das entspricht einem Zuwachs von 4,8 Prozentpunkten innerhalb eines halben Jahres. Die Bandbreite ist allerdings groß: Schlusslicht FAZ erreicht gerade mal 23,7 Prozent. Verzerrungen durch veränderte Impressen: Die höchsten Zuwächse gibt es bei Focus (+15,7), Welt (+9,6) und Bild (+7,2), die alle bislang in der unteren Hälfte des Rankings zu finden waren. Der enorme Sprung bei Focus dürfte jedoch hauptsächlich auf Änderungen bei den Impressen zurückzuführen sein. So weist das Online-Impressum auf focus.de neuerdings nur noch drei Positionen aus, insgesamt verringert sich die Zahl der ausgewerteten Positionen dadurch fast um die Hälfte. Daher zeigen schon kleine Verändungen starke Auswirkungen auf das Ergebnis. Auch die Welt hat ihr Impressum geändert. Hier wie auch bei Bild schlagen sich aber auch neu besetzte Führungspositionen nach dem Rausschmiss des früheren Bild-Chefs Julian Reichelt nieder. So zieht mit Welt-Chefredakteurin Jennifer Whilton eine weitere Frau in die journalistische Top-Riege bei Springer ein. Edith Heitkämper, Vorsitzende von ProQuote Medien: „Das sind Schritte auf dem Weg zur mehr Frauenmacht in den Führungsetagen, die jungen Frauen und Männern Mut machen. Von einer selbstverständlichen Gleichberechtigung und gelebten Vielfalt allerdings sind wir in den meisten Medienunternehmen noch weit entfernt.“ Angesichts der Entwicklung bei den Impressen von Focus und Welt mahnt der Verein ProQuote Medien zu mehr Transparenz: „Medienunternehmen sollten die wahren Geschlechterverhältnisse in ihren Redaktionen nachvollziehbar machen und die Verantwortlichen klar benennen. Sonst kommt leicht der Verdacht einer Verschleierung der wahren Machtverhältnisse auf“, so Heitkämper. Die Frauenmachtanteile der einzelnen Medien sowie ihre Entwicklung in den vergangenen Jahren können Sie auch der animierten Kletterwand auf www.pro-quote.de entnehmen. Die Zahlen von Januar 2022 im Überblick: Rang Redaktion Gewichteter Frauenmachtanteil Veränderung zum Sommer 2021 in Prozentpunkten, in Klammern: bisheriger Rang 1. taz 62,1% ↑ plus 5,8 (1) 2. Stern 43,6% ↓ minus 3,4 (2) 3. Zeit 41,7% ↑ plus 3,4 (3) 4. Spiegel 39,6% ↑ plus 1,8 (5) 5. Focus 38,6% ↑ plus 15,7 (7) 5. SZ 38,6% ↑ plus 0,7 (4) 7. Bild 31,4% ↑ plus 7,2 (6) 8. Welt 31,3% ↑ plus 9,6 (8) 9. FAZ 23,7% ↑ plus 3,0 (9) Rennen im neuen Fenster öffnen Rennen im neuen Fenster öffnen Seit 2012 zählt und vergleicht der gemeinnützige Verein ProQuote Medien die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen. Zu den untersuchten Leitmedien zählen „Bild“, „Spiegel“, „Focus“, „Stern“, „Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Welt“ – und seit Januar 2021 die „tageszeitung“. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage der Print- und Online-Impressen, wobei nach Hierarchie-Ebenen gewichtet wird: Je höher die Position, desto größer die Machtfülle. ProQuote Medien fordert, die Hälfte der journalistischen Spitzenpositionen weiblich zu besetzen. Für nähere Informationen erreichen Sie uns unter presse@pro-quote.de. [/fusion_text][/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]
Neue RTL Führungsriege: Wo bleiben die Frauen?
ProQuote Medien fordert deutlich mehr Frauen in Verantwortung RTL stellt nach der Übernahme von Gruner + Jahr seine oberste Führungsriege komplett ohne Frauen auf. Zurzeit ist noch Julia Reuter, zuständig für Strategie und Personal, dabei, doch wenn sie das Unternehmen Ende April verlässt, ist die Geschäftsführung eine reine Männerriege. Im Führungsteam darunter dürfen sich vier Frauen zu achtzehn Männern gesellen, das sind gerade einmal 18 Prozent. Was auch auffällt: Alle Chefs und Chefinnen sind weiß. ProQuote Medien findet: Es ist erschreckend, dass sich ein Medienunternehmen im Jahr 2022 so unmodern, ohne Berücksichtigung von Frauen, ohne jegliche Diversität in der Führung präsentieren kann. Dabei spricht CEO Stephan Schäfer von einem „Medienhaus der Zukunft“. Dazu Edith Heitkämper von ProQuote Medien: „Es ist ein Schritt zurück in die Vergangenheit, wenn man sich an der Spitze rein männlich aufstellt. Gerade Medienunternehmen sollten es besser wissen.” So sendet der neu zusammen gewachsene Medienkonzern ein fatales Signal an die 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hause. Und eine nicht nachvollziehbare Botschaft auch an Leserinnen und Zuschauerinnen – besonders unverständlich, da RTL und Ex-Gruner + Jahr mit vielen ihrer Produkte klar auf Frauen ausgerichtet sind. Eine vielfältige Darstellung von Wirklichkeit auch mit weiblichen Sichtweisen ist so nicht gefördert. „Studien zeigen immer wieder: Frauen machen Unternehmen besser. Diversität macht Unternehmen besser. Bis nach Köln zu RTL Deutschland scheint dieses Wissen noch nicht durchgedrungen zu sein. Wir fordern deutlich mehr Frauen in der Verantwortung“, sagt Edith Heitkämper. TRANSLATE with x English Arabic Hebrew Polish Bulgarian Hindi Portuguese Catalan Hmong Daw Romanian Chinese Simplified Hungarian Russian Chinese Traditional Indonesian Slovak Czech Italian Slovenian Danish Japanese Spanish Dutch Klingon Swedish English Korean Thai Estonian Latvian Turkish Finnish Lithuanian Ukrainian French Malay Urdu German Maltese Vietnamese Greek Norwegian Welsh Haitian Creole Persian TRANSLATE with COPY THE URL BELOW Back EMBED THE SNIPPET BELOW IN YOUR SITE Enable collaborative features and customize widget: Bing Webmaster PortalBack
Fusion bei RTL und Gruner + Jahr: Wo bleiben die Frauen?
ProQuote Medien fordert mehr Frauen in den neuen Führungsebenen Hamburg, 01.09.2021: Es ist eines der ambitioniertesten Medienprojekte der vergangenen Jahre, doch darüber entscheiden sollen wohl nur die Herren: Bei der Fusion von RTL und Gruner + Jahr (u.a. Stern, Geo, Brigitte) dürfen offenbar keine Frauen mitreden. Die Führungsspitze will Bertelsmann-Vorstand Thomas Rabe mit zwei Männern besetzt. Stephan Schäfer, seit diesem Jahr Chef von Gruner + Jahr, und Matthias Dang, Chef der AdAlliance, sollen die beiden zusammengelegten Marken führen. So meldet es der Mediendienst DWDL. ProQuote Medien fragt: Soll diese Fusion im Jahr 2021 wirklich so unmodern und ohne jegliche Diversität stattfinden? Der Kahlschlag beim Führungspersonal, den es schon im Vorfeld gab, betraf bei RTL vor allem Frauen. Deshalb macht sich nun ein Klima der Angst breit. So erreichte ProQuote Medien ein dramatischer Hilferuf. Der Brief thematisiert, dass sowohl die Mediengruppe RTL als auch Gruner +Jahr einen gewaltigen Rückschritt in puncto „Frauen in Führung“ gemacht haben. „Es ist absurd, dass alle von mehr Frauen in Führung reden, dass es nicht schnell genug geht, dass Medien diverser gemacht werden müssen und nun (…) passiert im wahrscheinlich bald größten journalistischen Unternehmen Deutschlands das Gegenteil.“, so heißt es in dem Brandbrief, der ProQuote Medien erreichte. Die Journalistinnen, die vor allem aus Hamburg und Köln stammen und anonym bleiben möchten, zählen auf, wessen Köpfe gerollt sind. Mehr als eine Handvoll weibliche Führungspositionen seien es schon jetzt vor der Fusion. In den Betriebsversammlungen in Hamburg und Köln wurden die Einsparungen damit erklärt, dass sich die Medienunternehmen neu aufstellen, schlanker sein wollten, dass es weniger Führungskräfte geben soll. „Es ist typisch, dass diese Umstrukturierungen vor allem Frauen betreffen, während männliche Mitarbeiter von diesen profitieren“, sagt Edith Heitkämper, Vorsitzende von ProQuote Medien. „Dies ist umso weniger hinnehmbar, als dass die betroffenen Medienunternehmen klar auf Frauen ausgerichtet sind und einen deutlich höheren Frauenanteil bei Zuschauer:innen und User:innen haben. Diesen Rollback kann sich Bertelsmann nicht leisten.“ Zum 1.1.2022 soll die Zusammenführung abgeschlossen sein. Die Synergien sollen rund 100 Millionen Euro pro Jahr betragen, ein Viertel davon durch Personaleinsparungen. „Diese Einsparungen müssen gleichermaßen Männer und Frauen treffen“, so Edith Heitkämper: „Ebenso muss gelten: In der neuen Führungsebene kann es nur so sein, dass die Chefposten paritätisch verteilt sind. Wir appellieren an die Spitze der Medienhäuser, im Besonderen an Thomas Rabe, dass er mit der Zeit und nicht rückwärts geht.“
Gleichstellung in den Leitmedien: FAZ beteiligt Frauen nur zu 20,7 Prozent an der redaktionellen Verantwortung / taz behauptet 1. Platz im ProQuote-Medien-Ranking
Hamburg, 04. August 2021. Die neue Leitmedienzählung von ProQuote Medien ist da. Danach bleibt die tageszeitung (kurz: taz) weiter spitze hinsichtlich der Beteiligung von Frauen an der redaktionellen Verantwortung. Mit einer weiblichen Chefredaktion und vielen geschlechterparitätisch besetzten Ressortleitungen erreicht sie einen gewichteten Frauenmachtanteil von 56,3 Prozent. Damit erfüllt die taz derzeit als einziges der neun untersuchten Medien die ProQuote-Forderung nach der Hälfte der redaktionellen Macht für Frauen.
Folge 6: Wie gehst du mit Hass im Netz um, Sibel Schick?
Wir sind ja eigentlich kein True-Crime-Podcast, aber heute kommen Stories auf’s Tapet, die uns bisweilen mit offenem Mund zuhören lassen. Denn Liske und Sarah sprechen heute mit der Autorin und Journalistin Sibel Schick. Als Kolumnistin schreibt Sibel für das Missy Magazin und für Neues Deutschland über Gerechtigkeitsthemen und Zeitgeistfragen. Dabei inspiriert sie die Leser*innen durch ihre ganz eigene intersektionale, feministische Perspektive. Das gefällt nicht jedem (Mann). Trolle und Hater überziehen die von ihr bespielten Plattformen nicht selten mit Hass und Hetze, schicken ihr Morddrohungen, verleumden sie und rotten sich zusammen, um ihre Youtube-Videos zu Hunderten zu disliken. Wenn also Eine weiß, was Hass im Netz bedeutet, dann Sibel. Er bleibt nicht immer nur auf der Nutzeroberfläche von Social-Media-Threads hängen, sondern findet seinen Weg ins reelle Leben. Trotz alledem macht sie weiter, lässt sich weder den Mund verbieten, noch einschüchtern und engagiert sich stattdessen für effektiven Opferschutz in Bereich Online-Hasskriminalität. In dieser Folge lässt sie uns an ihren persönlichen Erfahrungen mit Hass im Netz teilhaben. Warum Social-Media so anstrengend sein kann wie ein stundenlanges Black-Metal-Konzert und Instagram sich manchmal anfühlt, wie ein Fahrstuhl mit jazziger Wohlfühlmusik – das und vieles mehr erfahrt ihr in dieser Folge. Weiterführende Links Unter folgendem Link könnt ihr die erwähnte Studie von Amnesty International einsehen, für die knapp 800 Politikerinnen und Journalistinnen in den USA und Großbritannien befragt wurden. Eine Studie belegt, dass Frauen und Minderheit in ihrem Mitspracherecht oft eingeschränkt werden. Die genauen Informationen könnt ihr hier nachlesen. Eine übersichtliche Darstellung der Analyse von 70 Mio. User-Kommentaren des Guardian findet ihr hier in englischer Sprache. Hier findet ihr die Studie von TrollBusters und der International Women’s Media Foundation. Den Internetauftritt unserer Gästin Sibel Schick könnt ihr unter diesem Link abrufen, Twitter: @sibelschick; Instagram: sibelschick Außerdem sammelt Sibel noch Unterschriften für ihre Petition für effektiven Opferschutz von Betroffenen der Onlinekriminalität. Hier unterschreiben Abonniert gerne unsere Social-Media-Kanäle, informiert euch auf unserer Webseite www.pro-quote.de und verpasst keine weitere Folge. Instagram, Facebook Wir bedanken uns außerdem herzlich beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Förderung des Podcasts.
Folge 5: Wie wehren wir uns gegen sexuelle Belästigung, Barbara Rohm?
Eine Nackenmassage, ein begehrlicher Blick, ein kleiner Flirt – im richtigen Kontext handelt es sich um äußerst angenehme und wünschenswerte Interaktionen. Der Arbeitskontext gehört nicht dazu. Hier können uns Annäherungsversuche verunsichern und schwächen, bisweilen sogar bedrohen. Doch ab wann können und sollten wir der Annäherung eine Grenze ziehen, ohne „die Betriebsstimmung zu vergiften“? Hierüber besteht für viele Betroffene eine belastende Unsicherheit. Dabei steht uns mit dem allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz eigentlich ein Recht zur Seite, das uns vor jeglichem diskriminierenden Verhalten schützen soll. Dennoch zeigt sich, dass es viel Mut erfordert, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Die sozialen Erwartungen an Frauen sind schließlich enorm: Kann Frau nicht einfach Fünfe gerade sein lassen? Lässt sich diese eine flüchtige Berührung denn so gar nicht nachsehen? Ab wann nehmen wir uns das Recht, uns zu beschweren? Liske und Sarah holen sich heute Rat von der Kulturmanagerin und Speakerin Barbara Rohm, die sich als langjährige Vorsitzende von Pro Quote Film für Gleichberechtigung in der Filmbranche eingesetzt hat. Als Mitbegründerin der Vertrauensstelle Themis ist sie außerdem Expertin für Beschwerden gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder im Arbeitskontext. Wo sexuelle Belästigung beginnt, welche Möglichkeiten bestehen, sich gegen diese zu wehren und wie wir uns gegenseitig motivieren können, den Mund aufzumachen – das und vieles mehr erfahrt ihr in dieser spannenden Folge. Weiterführende Links Unter folgendem Link erfahrt ihr mehr über das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und darüber, welche Handlungen Grenzüberschreitungen bedeuten, die durch das Gesetz verhindert werden sollen Die im Podcast erwähnten Fakten zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz entstammen dieser Studie, die im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Jahr 2019 durchgeführt wurde. Mehr Informationen zu der erwähnten Schweizer Umfrage zu sexueller Belästigung im Journalismus könnt ihr in diesem Artikel nachlesen Hier findet ihr den Internetauftritt der im Podcast erwähnten Vertrauensstelle Themis, an die ihr euch wenden könnt, wenn ihr Beratung und Hilfe bei einer Beschwerde benötigt. Abonniert gerne unsere Social-Media-Kanäle, informiert euch auf unserer Webseite www.pro-quote.de und verpasst keine weitere Folge. Instagram, Facebook Wir bedanken uns außerdem herzlich beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Förderung des Podcasts.
Folge 4: Wie werden wir Sexismus am Arbeitsplatz los, Annette Hillebrand?
Kennt ihr das auch? Ihr habt studiert, seid engagiert und sprüht vor Kompetenzen. Doch in der Redaktion oder anderen Arbeitskontexten fühlt ihr euch übersehen, eure Ideen geben angeblich nicht viel her und euer Aussehen weckt gerade die Aufmerksamkeit, die ihr euch so sehnlich für eure engagiert vorbereiteten Präsentationen wünscht? Es sind diese Auswüchse einer männlich geprägten Arbeitskultur, die es jungen Journalistinnen mitunter schwierig machen, nicht in eine innere Schleife aus Empörung und Frust zu geraten. Aber war Frust jemals eine Option? Also, auf geht‘s Mädels, hakt euch unter! So manch ein Hindernis am Arbeitsplatz überwinden wir nur vereint. Und wie, das klären wir heute, Liske und Sarah holen sich diesmal nämlich besonderes Expertinnenwissen von der Trainerin und Systemischen Organisationsberaterin Annette Hillebrand. Sie war einst Chefin vom Dienst bei der TAZ, freiberufliche Dozentin und geschäftsführende Direktorin der Akademie für Publizistik in Hamburg, bevor sie sich umfassend ihren Lieblingsthemen Coaching, Training und Moderation verschrieb. Inzwischen unterstützt sie Frauen und Männer dabei, sich beruflich zu entwickeln und die Arbeitskultur in Teams fair und konstruktiv zu gestalten. Warum junge Männer Hoffnungsträger sind, solidarischer Zusammenhalt unter Kolleginnen der Schlüssel zur fairen Arbeitsplatzkultur ist und wie man sich weder zum Bienchen, noch zur Stute am Arbeitsplatz machen lässt – Das bringt uns Annette Hillebrand in dieser Folge bei. Weiterführende Links Unter folgendem Link findet ihr die Ergebnisse einer internationalen Analyse von McKinsey zum Einfluss von Gender-Diversität auf die Unternehmensleistung Die erwähnten Fakten bezüglich der Geschlechterunterschiede in der Arbeitsplatzkultur findet ihr unter folgender Quelle. Die Webpräsenz unserer wunderbaren Gästin Annette Hillebrand findet ihr hier. Abonniert gerne unsere Social-Media-Kanäle, informiert euch auf unserer Webseite www.pro-quote.de und verpasst keine weitere Folge. Instagram, Facebook Wir bedanken uns außerdem herzlich beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Förderung des Podcasts.
Folge 3: Warum werden wir schlechter bezahlt als männliche Kollegen, Uta Zech?
Liebe Hörer*innen, wir haben empörende Nachrichten für euch: Wenn ihr Journalistinnen seid, stehen die Chancen gut, dass ihr fast ein Viertel weniger pro Monat verdient als eure männlichen Kollegen in gleicher Position. Im Journalismus klafft der Gender Pay Gap nämlich noch größer als im gesamtdeutschen Durchschnitt. Wir wollen, dass ihr mit dieser Folge bares Geld verdient. Deshalb klären wir über die besten Strategien bei Gehaltsverhandlungen auf, führen uns die Hintergründe des ungerechten Lohnunterschieds vor Augen und ermutigen euch, über der Deutschen peinlichstes Thema freimütig zu werden: Wer verdient wieviel? Hierfür sprechen Liske und Sarah mit der wunderbaren Uta Zech, einer der Hauptaktivistinnen für Lohngleichheit in Deutschland. Sie unterrichtet als Dozentin an der Filmschauspielschule Berlin, moderiert Podiumsdiskussionen und Tagungen und ist seit 2016 Präsidentin des Vereins Business and Professional Women (BPW) Germany. Der Verband begründete 2008 den Equal Pay Day, den internationalen Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern.Viel Spaß beim Hören und Abcashen! Weiterführende Links Alle Informationen zur erwähnten Gehaltstransparenz-Studie findet ihr unter diesem Link Unter folgendem Link findet ihr eine Zusammenfassung der Worlds-of-Journalism-Studie, die offen gelegt hat, dass der Gender-Pay-Gap mit 23 Prozent noch höher liegt als der allgemeine Gender Pay Gap (Stand 2016Stand 2016) Hier geht’s zum Link vom Berufsverband Freischreiber, wo ihr sogar mitwirken könnt, indem ihr eure eigenen Gehälter transparent machen und miteinander vergleichen könnt. Eine Zusammenfassung der erwähnten Zahlen könnt ihr euch unter folgendem Link genauer ansehen. Einen aktuellen Artikel zum erwähnten Fall Birte Meier findet ihr unter folgendem Link. Unter diesem Link könnt ihr die erwähnte Studie Do women ask? nachlesen, mit der belegt wurde, dass junge Frauen durchaus hohe Gehälter fordern. Die von Uta Zech angeführte Experimentalstudie, die zeigte, dass Mütter seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden, findet ihr in diesem ZEIT-Artikel zusammengefasst. Abonniert gerne unsere Social-Media-Kanäle, informiert euch auf unserer Webseite www.pro-quote.de und verpasst keine weitere Folge. Instagram, Facebook Wir bedanken uns außerdem herzlich beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Förderung des Podcasts.
ProQuote zur neuen Studie: Regionalpresse will mehr Frauen in Führungspositionen
„Der Stillstand bei den Regionalmedien hat uns so erschreckt, dass wir dachten, wir müssen eine qualitative Studie machen. Wir wollten verstehen, warum da so eine Starre herrscht“, sagte Studienleiterin Anna von Garmissen zu Beginn ihrer Präsentation.Verkrustete Strukturen, Männerbünde oder Unvereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, dazu sexistische Erfahrungen sowohl in den Redaktionen wie bei Lokalterminen. Das sind Erfahrungen, die Journalistinnen aus Regionalzeitungen in der neuen Studie von ProQuote Medien schildern, die heute der Öffentlichkeit via Livestream vorgestellt wurde. In der anschließenden, teils digital teils vor Ort in einem Hamburger Studio geführten und von der NDR-Moderatorin Inka Schneider geleiteten Diskussion, bestätigten alle Chefredakteur*innen die Ergebnisse der Studie: wenngleich sie auch alle darauf bestanden, dass es in ihren jeweiligen Redaktionen schon viel besser aussehe, da sie schon eine ganze Weile alles dafür täten, um noch mehr Frauen in Führung zu bringen. Moritz Döbler, Chefredakteur der Rheinischen Post, bedankte sich deshalb auch für „den Druck“, den ProQuote ausübt, denn er helfe dabei, die Redaktion und das Blatt „der Lebenswirklichkeit der Leser*innen“ auch im Geschlechterverhältnis anzupassen.Nina Könemann, stellvertretende Chefredakteurin des Mindener Tageblattes hob hervor, dass sie inzwischen „alle möglichen Arbeitszeitmodelle“ im Angebot hätten, die es Männern wie Frauen ermöglichten Familie und Beruf zu vereinbaren. Auch Michael Garthe, Chefredakteur der Rheinpfalz, berichtete, dass er sich sicher sei, dass sie in den nächsten Jahren „große Schritte“ vorankommen“ und „bis 2025 die 40 Prozent erreichen“ werden. Doch teils scheiterten solche Bemühungen auch daran, dass es „keine Bewerbungen“ von Frauen gebe. Ein Satz, den die ProQuote-Vorsitzende Edith Heitkämper „nicht mehr hören kann“: Die Ausrede, es habe sich keine Frau gefunden, „gilt nicht mehr“, so Heitkämper: „Wir müssen uns fragen: Wie können wir die Stellen verändern, damit die Führung diverser und mit mehr Frauen besetzt wird?“Eine Vorgehensweise, die in anderen Häusern offenbar schon bekannt ist. Swantje Dake, Chefredakteurin Digitales von der „Stuttgarter Zeitung“ erklärte, dass sie inzwischen die Arbeitsplätze den Bewerber*innen „ganz individuell anpassen“ – und dabei auch nicht mehr nur auf das Geschlecht achten, sondern auch in anderen Aspekten für Diversität sorgten. Ein weiterer Schritt dahin, die Redaktionen der Lebenswirklichkeit der Menschen anzupassen. Über die Studie „Männerdomäne Regionalpresse: Wo bleiben die Führungsfrauen?“: Der Frauenmachtanteil in den Chefredaktionen der Lokal- und Regionalzeitungen liegt bei rund zehn Prozent – und damit niedriger als in jeder anderen Mediengattung. Wieso schaffen es gerade in der Regionalpresse nur so wenige Frauen an die Spitze? ProQuote Medien hat 16 Interviews mit Regionalzeitungsjournalistinnen aus ganz Deutschland geführt und in einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Auf Grundlage der gesammelten Erkenntnisse haben wir einen Katalog mit Verbesserungsvorschlägen für die Redaktionen entwickelt: Moderne Strukturen: Wo noch nicht geschehen sollten die Redaktionen schnellstmöglich in strukturierte Personalentwicklung einsteigen. Frauenförderung: Gleichstellung in den Redaktionsspitzen sollte als Unternehmensziel verankert werden. Redaktionskultur: Moderne Führungskultur setzt auf flache Hierarchien, Teamfähigkeit und gegenseitigen Respekt – unabhängig vom Geschlecht. Anlaufstellen für Betroffene von Sexismus: Hier muss eine Nulltoleranzschwelle eingeführt werden. Journalistinnen sollten ausgewiesene Ansprechpersonen haben. Flexibles Arbeiten: Zeitungsverlage sollten aus den jüngsten Pandemieerfahrungen lernen und mehr Homeoffice sowie zeitsouveränes Arbeiten ermöglichen – auch in Führungspositionen. Neue Arbeitsmodelle: Führungspositionen jenseits der typischen Vollzeitstelle müssen geschaffen werden – etwa in Form von geteilten Ressortleitungen, Doppelspitzen oder 80-Prozent-Stellen. Kinderbetreuung: Verlage können Zeichen setzen, indem sie beispielsweise Betriebskindergärten einrichten, die die ungewöhnlichen Arbeitszeiten in einer Lokalredaktion abdecken.